Die neuen Aufgaben für Sigel sind dementsprechend die Bereiche Baurechtsamt, Stadtplanungs-, Tiefbau- und Grünflächenamt sowie Stadtentwässerung und der technische Bereich der Städtischen Gebäude Esslingen. Vorgeschlagen wurde der bisherige Wahl-Nördlinger von den Freien Wählern Esslingen.
Für ihn stelle der Wechsel eine Karrierechance dar, die er ergreifen wolle, so Sigel im Gespräch mit unserer Redaktion: „Ich freue mich natürlich, das muss man jetzt erst mal verarbeiten.“ Besonders die Tatsache, dass der Gemeinderat sich parteiübergreifend für ihn entschieden habe, sei erfreulich. Das Amt des Esslinger Baubürgermeisters sei eine große Aufgabe, die es zu bewältigen gelte, so Sigel weiter.
Wichtig sei ihm zu betonen, dass es sich um eine Entscheidung für Esslingen und nicht gegen Nördlingen handele. Er und seine Familie hätten sich hier stets wohl gefühlt. Gerade das Kleinstädtische, die kurzen Wege und die Bindung zu den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus hätten ihm gut gefallen. Aus fachlicher Sicht seien es die vielseitigen Aufgaben in Nördlingen und seinen Stadtteilen gewesen, die ihn an dem Job als Stadtbaumeister gereizt haben. Sigel wird mit seiner Frau und vier Kindern über kurz oder lang nach Esslingen ziehen – abhängig von der Immobilienlage, die im Großraum Stuttgart nicht besser ist als in Nördlingen.
Der Wechsel nach Esslingen ist für Sigel auch eine Rückkehr in die Heimat: Geboren 1980 in Münsingen wuchs Sigel in Römerstein auf der Schwäbischen Alb auf. Vor seinem Antritt in Nördlingen arbeitete der studierte Stadtplaner und Diplom-Ingenieur für Stadtentwicklung bereits an Projekten in Esslingen mit.
Genauer Zeitpunkt noch offen
Wann genau Hans-Georg Sigel seine neue Stelle antreten wird ist derzeit noch nicht klar, zum Wechsel wird es voraussichtlich in der Sommerpause kommen. Der genaue Zeitpunkt wird mit den Verwaltungen von Nördlingen und Esslingen abgestimmt: Weder wolle er sich hier vor Ort aus der Verantwortung ziehen, noch die neuen Kolleg*innen in Esslingen hängen lassen, so Sigel.
Auf Nördlinger Seite muss man sich nun nach einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin umsehen. Laut Christina Atalay, bei der Stadt Nördlingen zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, mache man sich nun auf die Suche. Sollte der bzw. die neue Stadtbaumeister*in nicht auf die Schnelle gefunden werden, so könne man auch mit einer internen Lösung die nötige Zeit überbrücken.
Allgemein sei Sigels Abschied für das Nördlinger Rathaus natürlich schade, so Atalay, aber man freue sich auch für den langjährigen Kollegen, dem sich nun eine große Chance biete. Außerdem sei es für Nördlingen eine Auszeichnung, wenn der Stadtbaumeister in eine deutlich größere Stadt wie Esslingen am Neckar wechseln könne.