Mit diesen Angels ist in dieser Saison zu rechnen. In dominanter Art und Weise mit 75:63 werfen die neu formierten Eigner Angels den Erstligakonkurrenten aus Saarlouis aus dem Pokal-Wettbewerb. Grundlage des Sieges war eine überaus homogene Mannschaftsleistung. Die Kanadierin Meg Wilson stach zahlenmäßig hervor, indem sie ihr erstes Double-Double im Angels-Trikot auflegte.
1500 Zuschauer wären erlaubt gewesen in der Hermann-Keßler-Halle beim Pokalfight zwischen den beiden Erstligisten aus Saarlouis und Nördlingen. Doch Corona hinterlässt auch hier seine langfristigen Spuren und es wird wohl einige Zeit brauchen, bis die Eigner Angels ihr Stamm-Publikum wieder in vierstelligen Zahlen in der Halle haben. Das Match gegen die Royals hätte auf jeden Fall mehr Zuspruch verdient gehabt als die anwesenden 250 Fans.
Die Angels legten auch gleich los, dass den Gästen schummrig wurde. Eine 11:0-Führung nach drei Minuten ließ Coach Ajtony Imreh an der Seitenlinie Freudentänze aufführen. Die Leistungen der Nördlinger Mädels vor allem in der Verteidigung waren glänzend, so auch die 24:14-Führung nach 10 Minuten. Doch Saarlouis ist in dieser noch so jungen Saison gut aufgestellt und kam zurück. Unter der souveränen Regie ihrer italienischen Spielmacherin Peresson verkürzten die Gäste zwar zunächst Punkt um Punkt, doch Coach Imreh puschte sein Team nochmals zu mehr Intensität, vertraute dabei auch auf seinen kompletten Kader und seine Mädels zahlten zurück: enormer Einsatz in der Verteidigung und kluge Auswahl bei den Würfen bildeten die Grundpfeiler einer verdienten 44:30-Halbzeit-Führung.
So sehr sich die königlichen Gäste auch mühten, sie kamen einfach nicht näher heran. Immer wenn sie anschickten die psychologisch wichtige Zehn-Punkte-Differenz zu durchbrechen, hatten Sami Hill, Anissa Pounds und Co eine Antwort parat. Vor allem Pounds mit ihrer finnischen Gelassenheit und ihrem Blick für die Situation entwickelt sich immer mehr zum Fels in der Eigner-Offense. In beeindruckender Manier erspielte sich die Imreh-Truppe ihre Angriffs-Situationen und hat auch durchaus eine ganze Reihe von Spielerinnen, die vollstrecken können, ohne dass man vorher weiß, wer es diesmal sein wird. Die Kanadierin Meg Wilson und die Finnin Elina Koskimies bewiesen gegen Saarlouis mehrfach ihre Treffsicherheit, wobei sich Wilson auch noch Meriten in der Verteidigung und beim Rebound verdiente.
Bei 15 Punkte Führung und noch sechs Minuten Spielzeit schlichen sich dann urplötzlich Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeit ins Spiel der Angels. War es der Kräfteverschleiß einer hochintensiven Spielweise oder die noch immer nicht ganz klare Zuständigkeit in brenzligen Situationen? Die Gäste um Ex-Angel Maggy Meynadier, übrigens mit lediglich einer einzigen deutschen Spielerin im Aufgebot, gaben nicht auf und warfen alles aufs Feld, was sie aufzubieten hatten. Doch die Angels hatten aus den letzten beiden Wochenenden, als man jeweils auf Saarlouis getroffen war, offensichtlich die besseren Lehren gezogen. Eine überragende Sami Hill, die scheinbar überall auf dem Feld gleichzeitig zu finden war, führte ihre Angels zu einem letztlich souveränen Sieg und damit in die nächste Pokalrunde. Mit diesem Angels-Team, soviel kann man wohl bereits sagen, ist diese Saison zu rechnen, noch viel mehr, wenn US Point Guard Asha Thomas ihre Muskelverletzung auskuriert hat und ab nächster Woche wieder ins Training einsteigt.
Für die Angels spielten:
Mona Berlitz (4), Amenze Obanor, Elina Koskimies (15, 3 Dreier), Samantha Hill (14,1), Maria Dzinic (7), Mariam Haslé-Lagemann (3), Meg Wilson (15, 12 Rebounds), Anissa Pounds (10), Bianca Helmig (7).
Bei Saarlouis fielen auf:
Peresson (13,2), Cvijanovic (12). (pm)