Playoffs

Raus mit Applaus! Angels-Saison ist beendet

Für Mariam Haslé-Lagemann (Nr.13) und die Eigner Angels sind die Playoffs nach drei Spielen beendet. Bild: Michael Soller
Die Eigner Angels bekamen es in der ersten Playoffrunde mit dem besten Team der Liga zu tun. Und es wurde der erwartet schwere Brocken. Nach drei Spielen steht das Saisonende nun fest.

Mit einem respektablen 71:80 (12:20, 18:23, 23:21, 18:16) und zwei gewonnenen Vierteln lieferten die Eigner Angels Nördlingen im dritten Spiel der Play-Off-Runde gegen den haushohen Favoriten Keltern eine sehenswerte Partie ab und verabschiedeten sich von ihren Fans mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung in die Sommerpause.

Nach sieben Minuten lagen die beiden ungleichen Kontrahentinnen noch gleichauf bei 10:10. Wenn dann die ersten Auswechslungen vorgenommen werden, kommen von der Nördlinger Bank mit Jana Koch und Chanel Ndi zwei deutsche 18-jährige Talente aufs Feld, während Keltern internationale A-Nationalspielerinnen einwechseln kann. Dies zeigt zum einen, wie unterschiedlich die Voraussetzungen und auch die Ambitionen der beiden Vereine sind und als Konsequenz legten die Gäste einen 10:2-Lauf hin und zogen davon, wie sie es auch schon in vorangegangenen Partien getan hatten.

Moral nach Rückstand zur Halbzeit

Vor ihrem Heimpublikum wollten Fransson und Jansen aber diesmal nicht so schnell klein beigeben und berappelten sich wieder. Genau in diesem Moment bewies die Eurocup-Truppe aus Baden-Württemberg ihre Klasse und donnerte drei Dreier in den Nördlinger Korb, während der rote Metallring auf der anderen Seite wie gedeckelt schien. Beim 18:33 gelangen nach langer Flaute der Kanadierin Fransson wieder Punkte von der Freiwurflinie. Ansonsten hatte die Topscorerin der Liga einen ungemein schweren Stand gegen die lange Garde aus Keltern.

Beim Halbzeitstand von 30:43 befürchteten nicht wenige Beobachter, dass die Gastgeberinnen die Segel frühzeitig streichen würden. Doch das Gegenteil war der Fall. Der Tabellenachte bewies Moral, hielt dagegen, verzeichnete Ballgewinne und endlich, endlich fiel die rote Quetsche auch wieder mehrfach durch den Keltener Korb. Franssons Korbleger zum 42:48-Zwischenstand zwang Gäste-Coachin Tavic gar zu einer frühzeitigen Auszeit. Und wie immer, wenn Keltern in der Serie wackelte, erhöhten sie den Verteidigungsdruck und die Unterschiedspielerin Kiss-Rusk zeigte ihre Extraklasse. Dennoch bewiesen die Eigner-Mädels Charakter und ließen sich nicht komplett abschütteln. Zu Beginn des letzten Viertels drückten die Angels den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich, ja verkürzten sogar auf sechs Punkte (58:64).

Der Favorit wankt, aber fällt nicht

Kuusis Mädels gaben alles, der hohe Favorit wankte ein wenig, mehr aber auch nicht. Die erfreulich zahlreich erschienen Nördlinger Fans feierten die Leistungen ihrer Mädels, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben und im letzten Heimspiel der Saison eine couragierte Vorstellung ablieferten. Dank Jayda Jansens Wurfkünsten kamen die Angels den Rutronik-Ladys noch einmal ziemlich nahe, mussten am Ende aber mit 71:80 auch im dritten Spiel die Überlegenheit der Gäste um Nationalspielerin Alex Wilke anerkennen. 

Mit hoch erhobenem Haupt genossen die beiden Kapitäninnen Laura Schinkel und Lisa Bertholdt und ihre Kolleginnen nach der Schluss-Sirene den lang anhaltenden und verdienten Applaus ihrer Fans und verabschiedeten sich in die Sommerpause. Wenn alles gutgeht und den Verantwortlichen ihre organisatorischen Aufgaben gelingen, sehen die Eigner Angels ihrer mittlerweile 18. Spielzeit in der 1. Liga entgegen.  (dra)

Die Angels im Überblick

Nicole Fransson (29 Punkte, 11 Rebounds), Addison Stoller (2), Laura Schinkel (10, 9 Assists), Chanel Ndi (7 Rebounds), Jana Koch, Jayda Jansen (21), Mariam Haslé-Lagemann (4), Lisa Bertholdt (5, 11 Rebounds)