Nach der Länderspielpause geht die 1. Basketball-Bundesliga der Frauen an diesem Wochenende in den Endspurt der Hauptrunde. Weil heuer wegen der Aufstockung der Liga kein Verein absteigt, steht an den letzten vier Spieltagen der Kampf um die acht Playoff-Plätze im Mittelpunkt des Interesses. Erfreulicherweise mischen dabei auch die Eigner Angels Nördlingen trotz allen Verletzungspechs in dieser Saison noch mit und stehen punktgleich mit dem Tabellenachten Marburg auf Rang neun des Zwölferfeldes.
Ein wichtiger Schritt, die Blue Dolphins aus Hessen noch zu überholen, könnte dem Nördlinger Team am Samstag gelingen, wenn sie die Saarlouis Royals in der Hermann-Keßler-Halle empfangen. Tip-off ist um 19 Uhr.
Saarlouis hat gleich drei Akteurinnen mit Angels-Vergangenheit: US-Girl Erika Davenport und die finnische Nationalspielerin Roosa Lehtoranta waren in der vergangenen Saison Aktivposten des Nördlinger Teams, während die Luxemburgerin Magaly Meynadier von 2018 bis 2021 zum Publikumsliebling der Nördlinger Fans avancierte. Last but not least ist auch der Cheftrainer des aktuellen Tabellendritten im Ries kein Unbekannter: Den Letten Matiss Rozlapa hätten die Angels nach einer starken Saison 2023/24 mit Rang fünf in der Liga und Platz zwei im Pokal liebend gern auf der Trainerbank behalten, aber die (dem Vernehmen nach insbesondere finanziellen) Verlockungen aus dem Saarland waren wohl doch zu groß.
Royals mit hochkarätigem Kader
Der Kontrahent steht aktuell mit zwölf Siegen und sechs Niederlagen stabil auf dem dritten Tabellenplatz, allerdings deutlich hinter dem Spitzenduo Rutronik Stars Keltern und Alba Berlin. Nach vier Siegen in Folge erlebte das Team allerdings unmittelbar vor der Nationalmannschafts-Pause einen Rückschlag, als die Partie in Halle nach Verlängerung mit 82:87 verloren ging. Auffälligste Spielerinnen des hochkarätigen Kaders sind die amerikanische Aufbauspielerin Martha Burse (21,7 Punkte im Schnitt), Flügel Haley Frank (11,9), Roosa Lehtoranta (11,3) und Centerin Taya Corosdale (9,9). Immer besser wurde zuletzt Maggie Meynadier, die in den Spielen gegen Berlin, Osnabrück und Halle jeweils zweistellig punktete.
Wie also lautet die Aufgabenstellung für ein Angels-Team, das voraussichtlich in Komplettbesetzung antreten kann? Da Saarlouis in der Ligastatistik mit Abstand die meisten Dreier verwandelt (fast zehn pro Spiel), wird eine aggressive Defense mit schnellen Hilfen nötig sein, um die gut funktionierende Angriffsmaschinerie der Saarländerinnen zu stoppen. Auf der anderen Seite ist das Gästeteam nicht übermäßig groß, sodass die Reboundstärke und das Durchsetzungsvermögen von Angels-Centerin Nicole Fransson ein wichtiger Trumpf sein könnte. Da zudem Jayda Jansen ihre Wurfsicherheit zurückgewonnen zu haben scheint, Addison Stoller und Chanel Ndi zuletzt aufsteigende Form bewiesen und Laura Schinkel sowie Lisa Bertholdt zuverlässige Eckpfeiler des Teams sind, sollten ein Duell auf Augenhöhe mit dem Tabellendritten und eine Korrektur des mit 51:78 verlorenen Hinspiels möglich sein. (dra)