Auswärtsniederlage

Erst hui, dann pfui: Angels verlieren Final-Four-Generalprobe

Jayda Jansen legte 14 Punkte und sieben Assists auf. Bild: Hartmut Boesener
Im letzten Spiel vor dem Pokal Final Four müssen die Eigner Angels eine bittere Niederlage hinnehmen. Lange Zeit schienen sie auf der Siegerstraße, aber ein Viertel machte alles zunichte.

Trotz einer starken ersten Halbzeit müssen die Nördlinger Angels eine bittere 71:76-Niederlage (21:20, 19:8, 11:27, 20:21) gegen den SYNTAINICS MBC hinnehmen. Ein schwaches drittes Viertel kostet ihnen am Ende den Erfolg.

Die swh-Arena in Halle war am Tag der Bundestagswahl gut gefüllt, doch die Kader beider Teams stark ausgedünnt. Ohne River Baldwin und Anna Löffler mussten sowohl die Angels als auch der MBC mit reduzierten Aufgeboten antreten. Zusätzlich erschwerte eine Krankheitswelle die Personalsituation beider Mannschaften. Dennoch erwischten die Angels den besseren Start. Mariam Haslé-Lagemann nutzte clevere "back door cuts", und Heimkehrerin Laura Schinkel, die vor Spielbeginn geehrt wurde, trug zur schnellen 9:4-Führung der Angels bei. MBC-Coach Topal sah sich früh zu einer Auszeit gezwungen. Danach entwickelte sich ein intensives, körperbetontes Spiel mit einigen Ballverlusten auf beiden Seiten. Trotzdem behaupteten die Angels eine knappe 21:20-Führung.

Auch im zweiten Viertel spielten die Nördlingerinnen hochkonzentriert und überzeugten mit starker Defensive. Innerhalb weniger Minuten setzten sie sich auf 31:23 ab, was Topal zur nächsten Auszeit zwang. Doch dieses Mal zeigte seine Ansprache keine große Wirkung. Headcoach Niko Kuusi wechselte seine Spielerinnen klug durch, was dem Spielfluss keinen Abbruch tat. Fast alle Angels trugen sich in die Punkteliste ein und spielten als geschlossene Einheit. Besonders Nicole Fransson, Jayda Jansen und Chanel Ndi zeigten starke Leistungen. "Bemerkenswert ist, dass Nicole und Laura nur 15 Minuten auf dem Feld standen. Normalerweise sind das 18 oder 19 Minuten", lobte Kuusi die Entwicklung seiner Nachwuchsspielerinnen. Mit einer verdienten 40:28-Führung ging es in die Halbzeitpause.

Leistungseinbruch nach der Pause

Doch diese komfortable Führung schmolz nach der Pause rasant dahin. Nach fünf Minuten im dritten Viertel war der MBC bereits wieder auf 44:45 herangekommen. "Aus irgendeinem Grund verteidigten wir nicht mehr so, wie wir das wollten, haben uns dumme Turnover geleistet und in der Offense verfielen wir wieder in die Passivität“, kritisiert Kuusi da die Leistung seiner Schützlinge, konnte den urplötzlichen Leistungsabfall aber nicht erklären. Während der MBC in der Defensive immer stabiler wurde, schien der Korb der Gastgeber für die Angels wie vernagelt. Mit 11:27 ging das Viertel deutlich verloren, und damit auch die hart erarbeitete Führung.

Im Schlussabschnitt ließ der MBC nichts mehr anbrennen. Ihre Defensive blieb stark, und offensiv lief alles nach Plan. Besonders die ehemalige Angels-Spielerin Nicole Brochlitz zeigte eine starke Leistung und brachte ihr Team mit wichtigen Punkten auf die Siegerstraße. Damit sicherte sie dem MBC nicht nur den Sieg, sondern auch die Playoff-Teilnahme. Für die Angels war es eine ärgerliche Niederlage, doch sie können dennoch optimistisch auf das bevorstehende Pokal Final Four blicken. Die gezeigte Leistung war über weite Strecken überzeugend – gelingt es, diese Konstanz aufrechtzuerhalten, ist beim Top Four alles möglich. (dra)

Das Spiel in Zahlen

Punkte für die Angels: Nicole Fransson (28 Punkte, 10 Rebounds), Addison Stoller (2), Laura Schinkel (13), Chanel Ndi (2), Jana Koch (1), Jayda Jansen (14, 7 Assists), Mariam Haslé-Lagemann (6), Lisa Bertholdt (5, 10 Rebounds)

Beste Werferinnen des MBC: Nicole Brochlitz (17), Taylah Simmons (17), Krystal-Jade Freeman (19)