Angels Nördlingen und Wings (zu Deutsch: Flügel) Leverkusen. Zwei Vereine der 1. Damenbasketball-Bundesliga, deren Namen mit dem Traum vom Fliegen, im Idealfall mit Höhenflügen zu tun hat. Doch nur einer von ihnen wurde am vorletzten Spieltag der Hauptrunde dem bedeutungsschwangeren Vereinsnamen gerecht, nämlich das in vielen Belangen überlegene Heimteam der Eigner Angels Nördlingen. Ein 73:56 (16:10, 19:12, 23:15, 15:19)-Erfolg stand am Ende auf der Anzeigetafel der Hermann-Keßler-Halle.
Die Aussichten, doch noch an der Playoff-Runde um die deutsche Meisterschaft teilzunehmen, sind auch deshalb deutlich gestiegen, weil der bislang punktgleiche Konkurrent Marburg sein Heimspiel gegen Saarlouis deutlich mit 69:80 verlor und deshalb hinter die Rieser Korbjägerinnen auf Rang neun zurückfiel. Dabei würde es bleiben, wenn die Eigner Angels am letzten Spieltag beim Tabellenletzten Freiburg gewinnen oder Nördlingen und Marburg (in Osnabrück) am kommenden Samstag verlieren. Nur wenn Marburg gewinnt und die Angels verlieren, kommt es noch einmal zum Platztausch und die Kuusi-Truppe wäre raus aus den Playoffs.
Nach der schweren Knieverletzung von Anna Löffler beim Pokal-Top4 in Berlin hatte das Angels-Team nur noch acht fitte Akteurinnen zur Verfügung. Diese acht, für die Chefcoach Niko Kuusi die Einsatzzeiten behutsam aufteilte, überzeugten diesmal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Zwei Distanzwürfe von Jayda Jansen und ein leichter Korb von Leverkusens US-Aufbauspielerin Nicole Scales waren die wenigen Höhepunkte der ersten dreieinhalb Minuten, in denen beide Teams noch reichlich Fehler machten (5:2/4. Minute). Dann trafen erneut Jansen, Nicole Franssen mit einem Dreier und zwei verwandelten Freiwürfen sowie Lisa Bertholdt mit viel Speed zum Korb zum 16:4 (6.). Vier Minuten lang lief dann vor allem in der Offensive nicht mehr viel zusammen beim Heimteam, sodass die Gäste auf 10:16 verkürzen konnten. Zwei erfolgreiche Aktionen von Nicole Fransson eröffneten das zweite Viertel (20:10/11. Min.). Beim 24:13 (14.) kassierte Kapitänin Lisa Bertholdt bereits ihr drittes persönliches Foul und musste für den Rest der ersten Halbzeit auf die Bank. Doch nun hielten die bis dahin glücklose Laura Schinkel mit nun gleich drei guten Aktionen, Fransson und Jana Koch mit einem Dreier den Tabellennachbarn auf Distanz (29:16/17.), ehe Chandel Ndi mit ihrem ersten Korb den 35:22-Halbzeitstand herstellte.
Angels-Mut wird belohnt
Trainer Kuusi ging nach der Halbzeitpause das Risiko ein, Bertholdt trotz ihrer Foulbelastung in die Startformation zu schicken und wurde belohnt. Bertholdt, Mariam Hasle-Lagemann und Fransson erhöhten in den nächsten drei Minuten auf 41:24 (24.), ehe die Kapitänin wieder pausieren durfte. Leverkusen hatte nun sehr früh sein fünftes Teamfoul und Schinkel, Bertholdt und Fransson packten mit fünf verwandelten Freiwürfen erstmals mehr als 20 Punkte zwischen sich und die Gäste (50:28/27.Min.). Mit einer komfortablen 58:37-Führung für die Eigner Angels ging es in den Schlussdurchgang.
Kuusi konnte es sich nun sogar erlauben, seine erneut starke kanadische Centerin Fransson mehrmals pausieren zu lassen, denn seine Mannschaft blieb in jeder Konstellation das dominierende Team. (dra)
Das Spiel in Zahlen
Eigner Angels Nördlingen: Fransson 20 Punkte (1 Dreier/11 Rebounds), Stoller 6, Schinkel 9 (7 Assists), Ndi 4 (8 Rebounds), Koch 6 (2 Dreier), Jansen 7 (1 Dreier), Haslé-Lagemann 9 (1 Dreier), Bertholdt 12 (8 Rebounds).
Die Besten bei Leverkusen: Walker 15 (14 Rebounds), Mihalko 11, Kvederaviciute 8, Scales 7