Damit entsteht an der Staustufe Donauwörth die erste Fischwanderhilfe an den von LEW Wasserkraft betriebenen Kraftwerken an der Donau zwischen Oberelchingen und Donauwörth.
Kombination aus technischer und naturnaher Wanderhilfe
Die Fischwanderhilfe entsteht an der linken Uferseite der Donau und setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: Unterhalb des Kraftwerks wird auf der Nordseite ein Betonbauwerk als Einstieg errichtet, um die Höhendifferenz vom Unterwasser zum anstehenden Gelände zu überbrücken. Daran schließt als zweiter Abschnitt ein naturnahes Umgehungsgerinne an. In diesem Bereich entsteht mit einem mäandrierenden Bach, Kiesflächen und Wurzelstöcken als Unterstände ein attraktiver Lebensraum für Fische und Kleinlebewesen. Ein Ausstiegsbauwerk oberhalb des Kraftwerks überwindet schließlich die restliche Höhendifferenz zum Oberwasser. Insgesamt wird die Fischwanderhilfe rund einen halben Kilometer lang.
„In den letzten Jahren haben wir bereits unsere Kraftwerke an Iller, Günz und Wertach durchgängig gemacht. Nun geht es an derDonau los“, sagt LEW-Vorstand Dietrich Gemmel. „Bei der Konzeption der Fischwanderhilfen legen wir Wert darauf, möglichst naturnahe Umgehungsgewässer zu schaffen. Damit haben wir an den anderen Flüssen bereits positive Erfahrungen gemacht: Dort haben sich die Umgehungsgewässer in kurzer Zeit zu wertvollen Lebensräumen entwickelt. Mit dem Bau der Fischwanderhilfe Donauwörth wollen wir an diese Erfolge anknüpfen – ein weiterer Meilenstein bei der ökologischen Aufwertung unserer Flussabschnitte.“
Die Bauarbeiten an der Fischwanderhilfe Donauwörth dauern voraussichtlich bis Sommer 2022. Dabei arbeitet LEW Wasserkraft mit einem beauftragten Partnerunternehmen zusammen.
Zunächst finden Erdbauarbeiten entlang der kompletten Strecke statt. Anschließend sind die Tiefbauarbeiten für die beiden Betonbauwerke ober- und unterhalb des Kraftwerks geplant. Schließlich gestalten die Wasserbauer den naturnahen Abschnitt des Umgehungsgewässers und legen das Gerinne an.
„Für uns als Landkreis hat das Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Dazu gehört auch der Schutz unserer Natur und der heimischen Tierarten. Ökologische Maßnahmen an den Flüssen, wie sie LEW Wasserkraft seit vielen Jahren in der Region umsetzt, sind hier ein wichtiger Baustein. Damit können wir den Zustand unserer Flüsse weiter verbessern und gleichzeitig die Potenziale der klimafreundlichen Wasserkraft nutzen“, sagt Claudia Marb, Stellvertreterin des Landrats für den Landkreis Donau-Ries.
Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré ergänzt: „Gemeinsam mit LEW Wasserkraft haben wir schon viele Projekte entlang der Donau umgesetzt, die neben Natur- und Umweltschutz auch auf die Naherholung einzahlen. Denn uns geht es auch darum, den Fluss wieder für die Menschen erlebbar zu machen und stärker in die Stadt zu integrieren. Genau dieses Ziel verfolgen wir aktuell gemeinsam mit LEW Wasserkraft im EU- geförderten Projekt CityRiver. Dass hier in Donauwörth nun die erste Fischwanderhilfe an den von LEW Wasserkraft betriebenen Donaukraftwerken entsteht, passt gut in diesen Kontext. So können wir viel für die Stadt und den Fluss erreichen.“
Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden vom Kraftwerkseigentümer, der Mittlere Donau Kraftwerke AG (MDK), getragen. Die Arbeiten werden durch ein Büro für Landschaftsarchitektur begleitet und sind mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Donau-Ries und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen (AELF) abgestimmt.
Im Vorfeld der Bauarbeiten fanden bereits vorbereitende Maßnahmen statt, wie Ausholzungen westlich des Kraftwerks. Aus Gründen des Vogelschutzes führte LEW Wasserkraft diese erforderlichen Rodungen vor den Brut- und Vegetationszeiten im Februar dieses Jahres durch.
Wichtiger Baustein der EU-Wasserrahmenrichtlinie
Die Fischwanderhilfen sind ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die als zentrales Kriterium die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische und Wasserlebewesen vorgibt. LEW Wasserkraft hat in den vergangenen Jahren an ihren Kraftwerken an Iller, Günz und Wertach die Durchgängigkeit bereits hergestellt und dabei eng mit Fischerei und Naturschutz zusammengearbeitet. Die in diesen Projekten gesammelten Erfahrungen kann das Unternehmen jetzt für die Realisierung der Fischwanderhilfen an der Donau nutzen. (pm)