Am 23. November 1921 wurde in Rühlingstetten eine Raiffeisenkasse gegründet. Die Landwirte im heutigen Wilburgstetter Ortsteil schlossen sich zusammen, um fortan ihre Kräfte zu bündeln. Gemeinsam wurden Saatgut und Düngemittel bezogen. Geräte und Maschinen wurden angeschafft und gemeinschaftlich genutzt. Wer Geld sparte, erhielt Zinsen. Wer Investitionen tätigte, erhielt einen Kredit. Der Zusammenhalt unter dem genossenschaftlichen Motto „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“ führte zu einer erfreulichen Entwicklung. 1964 berieten die Mitglieder der Genossenschaft über einen Zusammenschluss mit einer Nachbargenossenschaft. Vorstand und Vorsitzender war damals Josef Vaas. Zur Wahl standen Fremdingen und Wilburgstetten. Die Fusionsentscheidung fiel zu Gunsten der Fremdinger Genossenschaft aus.
Wegen dieser eigenständigen Entscheidung von 1964 ist es zu erklären, dass Rühlingstetten mit 120 Einwohnern heute als einziger Ort im Landkreis Ansbach zum Geschäftsgebiet der Raiffeisen-Volksbank Ries gehört. Erst 1978 wurde der Ort nach Wilburgstetten eingemeindet. Die Kunden und Mitglieder der Bank aus Rühlingstetten werden von der Geschäftsstelle Fremdingen aus betreut.
So sieht es heute aus
Aus 60 kleinen Raiffeisenkassen und einer Volksbank besteht die heutige Raiffeisen-Volksbank Ries. „Das sind unsere Wurzeln und das wollen wir auch feiern“, sagt Paul Ritter, Vorstandsvorsitzender der Bank. Da eine Feier zum 100-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr nicht möglich war, kamen Vereinsvertreter zu einer offiziellen Spendenübergabe zusammen. Denn die RVB Ries möchte den Mitgliedern in Rühlingstetten ein Geschenk zum Jubiläum zukommen lassen. Jeweils 250 Euro erhielten die Freiwillige Feuerwehr und der erst 2021 gegründete Dorfverein Rühlingstetten. Dieser gibt aus der Spende allen neuen Mitgliedern einen Zuschuss zum Vereins-Shirt. „So kommt das Geld direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern in Rühlingstetten an“, sagt Lisa Wurm bei der Spendenübergabe. (pm)
