Bereits 2018 sprachen sich bei einer Online-Befragung der EU-Kommission 84 Prozent der Teilnehmenden dafür aus, sie zu beenden. Auch im EU-Parlament stimmte im März 2019 eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten für die Abschaffung der Zeitumstellung. Doch bei den Ländern der EU gibt es noch keine gemeinsame Position, ob es dauerhaft die Sommer- oder die Normalzeit geben soll. Daher bleibt es weiterhin bei der Zeitumstellung. „So werden auch in diesem Jahr wieder in der Nacht auf Sonntag, den 27. März, die Uhren um eine Stunde vorgestellt“, so Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries.
„Mini-Jetlag“ für die innere Uhr
Viele Menschen schlafen durch die Zeitumstellung schlecht, fühlen sich müde, schlapp und unkonzentriert. „Besonders die Umstellung auf die Sommerzeit bringt den inneren Takt durcheinander“, sagt Meyer. Durch die Zeitumstellung auf die Sommerzeit ist es morgens schlagartig eine Stunde länger dunkel und abends eine Stunde länger hell. „Wir erleben dadurch einen Mini-Jetlag“, erklärt der AOK-Direktor. Der Körper kann sich auf die „fehlende“ Stunde nicht so schnell einstellen und schüttet Schlafhormone wie Melatonin zur gewohnten Zeit aus – der Biorhythmus kann aus dem Gleichgewicht kommen.
So passt man sich schneller an
Wie schnell sich Menschen an den neuen Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit gewöhnen, ist individuell verschieden. In der Regel braucht der Körper maximal zwei Wochen, um sich an die Sommerzeit zu gewöhnen. Besonders betroffen sind die „Nacht-Eulen“, also Menschen, die spät ins Bett gehen und morgens gerne länger schlafen. Mit ein paar einfachen Tipps klappt es besser mit der Zeitumstellung.
„Wer sich bei Tageslicht viel draußen aufhält, gewöhnt seine innere Uhr schneller an den neuen Tagesrhythmus“, empfiehlt Michael Meyer. Üppige Mahlzeiten am Abend und zu viel Alkohol und Koffein sollten vermieden werden. Schlafexperten warnen zudem vor zu viel Aufregung vor dem Schlafengehen. Insbesondere Fernsehen und Social Media stehen im Verdacht, das Einschlafen zu erschweren, auch weil die Geräte LED-Licht ausstrahlen, das die Melatoninausschüttung verzögern soll. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training hingegen können helfen, besser ein- und durchzuschlafen. (pm)