Klimaschutzmanager Stefan Rösch ist der Stabsstelle des Oberbürgermeisters zugeordnet und übernimmt mit seinem Aufgabenfeld eine wichtige Querschnittsaufgabe: Es geht um die ganze Bandbreite dessen, was Klimaschutz in einer Kommune beinhaltet, und zugleich um die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Stadtrat ebenso wie beispielsweise zu Vereinen und Verbänden und natürlich zu den Bürgerinnen und Bürgern.
Besonders wichtig ist Rösch die Bürgerinformation rund um das Thema Klimaschutz. Auf der städtischen Homepage hat er deswegen im Bereich „Umwelt und Energie“ bereits viele Informationen übersichtlich zusammengestellt. Direktlink: https://www.donauwoerth.de/leben-in-donauwoerth/umwelt-und-energie (pm)
Was hat Sie nach Donauwörth und zu ihrer neuen Stelle gezogen?
Ich beschäftige mich beruflich seit über 20 Jahren mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit, konkret mit den Themen Photovoltaik und E-Mobilität. Dass ich jetzt hier die Möglichkeit habe, die Vielfalt des Klimaschutzes anzuwenden und der Klimakrise im Gesamtpaket auf kommunaler Eben zu begegnen, das hat mich gereizt. Außerdem bin ich gebürtiger Donauwörther und habe hier also nicht nur meine Wurzeln sondern auch meine Familie.
Wie ist ihr beruflicher Werdegang?
Ich bin Donauwörther von Anfang an, habe hier meine Bauzeichner-Lehre gemacht und nach dem Zivildienst an der BOS Donauwörth das Abitur. Dann ging´s zum Studium nach Weihenstephan, mit einem Diplomabschluss im Studiengang Umweltsicherung. Beruflich war ich dann zunächst in der Planung von Biogasanlagen tätig, anschließend ging es um das Thema Photovoltaik: zunächst bei einer Fachfirma für die Installation von Anlagen, dann bei Modulherstellern und -händlern.
Wo sehen Sie Chancen für eine Stadt unserer Größenordnung, für einen Beitrag zum Klimaschutz? In Donauwörth haben wir die gute Ausgangslage, dass sich die Stadt seit vielen Jahren mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt und auch schon mit dem European Energy Award in Silber zertifiziert ist. Diese Auszeichnung ist verbunden mit einem klaren Fahrplan an Maßnahmen, dem sogenannten „Leitbild“.
Es zeigt auf, was Schritt für Schritt umzusetzen ist. Und darin sehe ich große Chancen: Zum einen, indem wir diese Schritte weiterhin durch konkrete Maßnahmen erfolgreich gehen. Zum anderen aber auch, weil Donauwörth damit überhaupt einen professionellen Rahmen für individuell angepasste Maßnahmen zum Klimaschutz hat! Denn Donauwörth hat sich damals als eine der ersten Kommunen in Bayern dem European Energy Award angeschlossen und wir müssen deswegen nicht alle Maßnahmen quasi bei null beginnend definieren. Wir sind vielmehr bereits auf dem Weg und wir wissen, wie wir diesen weitergehen können. Das Leitbild und die Schritte, die bereits umgesetzt sind, stelle ich übrigens gerade auf der Homepage der Stadt Donauwörth zusammen. Denn es ist mir wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darüber auch informieren können und welche Maßnahmen sie vielleicht auch selbst bei sich zuhause umsetzten können.
Was werden die Klimaschutz-Schwerpunkte Ihrer Arbeit in Donauwörth sein?
Die Handlungsfelder, deren konsequente Abarbeitung mit zu meinen Aufgaben gehört, sind im oben genannten Maßnahmenplan genannt. Es geht damit beispielsweise um das Thema Gebäudesanierung und Wärmedämmung, um weitere Ladepunkte für E-Mobilität und um den Ausbau von Photovoltaik, um nur einige der konkreten Punkte zu nennen.
Was steht in den kommenden Wochen und Monaten auf der Agenda?
Wir wollen eine Umfrage zum Thema Klimaschutz machen, zum Status Quo und zu Wünschen und Anregungen vor Ort. Das soll in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden und mit Vereinen geschehen und die Bevölkerung einbinden. Im Herbst wird wieder die Klimawoche stattfinden, da laufen bereits die Planungen und ich suche nach spannenden Themen und Referenten. Fortwährend gilt es den Klimaschutzbeirat zu begleiten, in dem sowohl Vertreter aus dem Stadtrat als auch aus der Verwaltung und weitere wichtige Akteure zum Thema Klimaschutzregelmäßig tagen.
Und dann ist natürlich meine Einarbeitung das Thema der ersten Wochen: Ansprechpartner und die Verwaltung kennenlernen, Netzwerkpflege mit bereits vorhandenen Ansprechpartnern, aber auch das Knüpfen neuer Kontakte. Über allem steht für mich: Klimaschutz in der Kommune und das schon erwähnte Leitbild, das man natürlich auch leben und umsetzen muss. Und da sehe ich mich schon auch als Motor.
Freuen Sie sich auf Ihre Tätigkeit?
Ja, sehr. Weil ich für das Thema stehe und mich mit der Energiewende beruflich schon mein ganzes Leben lang beschäftige. Dass ich das in meiner Heimatstadt jetzt weiterführen kann – das freut mich.