Die Nördlinger Kneipp-Anlage im Gerberviertel ist ein „Wohlfühlplatz“. Beim gleichnamigen landesweiten Wettbewerb wurden besonders gelungene Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität und umweltverbundfreundlicher Gestaltung als beispielgebende Projekte, auch für andere Kommunen, ausgezeichnet. Träger des Wettbewerbs sind der Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e.V.), die Vereinigung für Stadt-, Regional-, und Landesplanung (SRL e.V., Regionalgruppe Bayern) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD Landesgruppe Bayern e.V.).
In der Begründung für die Auszeichnung des Nördlinger Kleinods heißt es: „Mit der Umsetzung der Kneipp-Anlage in der Innenstadt ist es der Stadt Nördlingen geglückt, auf einer vergleichsweise kleinen vorher bebauten Fläche eine „Oase“ für Anwohner*innen und Touristen gleichermaßen zu schaffen“. So sei der in der hochverdichteten historischen Altstadt vorhandene Konflikt zwischen (Neu-)gestaltung und Denkmalschutz positiv gelöst worden, „indem sich das neue Ensemble mit einer hohen Qualität in die Umgebung einfügt und zudem historische Bezüge (Wassernutzung im Gerberviertel) sowie eine gewisse Originalität aufweist.“ Als besonders lobenswert wird hervorgehoben, dass sich in der Abwägung unterschiedlicher Interessen und des Nutzungsdrucks für ein Projekt entschieden wurde, welches in hohem Maße der Allgemeinheit zugutekomme. Die Preisverleihung soll noch in diesem Jahr stattfinden. In den nächsten Wochen wird zudem eine ausführliche Dokumentation der eingereichten Projekte erstellt, welche auf der Webseite www.wohlfuehlplaetze.de einsehbar sein wird.
Oberbürgermeister David Wittner freut sich sehr über diese landesweite Auszeichnung und betont: „Die Kneipp-Anlage hat sich in den Sommermonaten zu einem Anziehungspunkt für alle Generationen, Einwohner und Besucher entwickelt. Sie ist heute aus der Nördlinger Altstadt nicht mehr wegzudenken und kann als absoluter Wohlfühlplatz der Nördlingerinnen und Nördlinger bezeichnet werden.“
Die Kneipp-Anlage in der Lederergasse wird durch einen Treppenabgang in die Eger erreicht, in der man das für Kneipp-Anlagen typische Fußbad nehmen kann. Der bestehende Eger-Kanal wurde hierfür aufgeweitet und es wurden Störsteine in den Eger-Kanal eingebracht, um eine Strömung im neugeschaffenen Kneippbecken zu erreichen. Auf dem Grundstück wurden zudem ein Armbecken sowie Sitzmöglichkeiten für Besucher umgesetzt. Zusätzlich wurden Sitzstufen zum Verweilen am Wasser angelegt. Die Anlage ist optisch in die historische Umgebung perfekt eingepasst worden und entspricht den Anforderungen der mittelalterlich geprägten Altstadt (Altstadtsatzung). (pm)