Am 3. November soll in Nördlingen nach langem Ringen endlich die Gerd-Müller-Statue an der Einmündung der Herrengasse in die Bergerstraße eingeweiht werden. Dazu werden laut Oberbürgermeister David Wittner auch einige bekannte Gesichter und Weggefährten Müllers erwartet. In der gestrigen Bauausschusssitzung wurde jetzt eine erste Vorentwurfsplanung der künftigen Platzgestaltung vorgestellt. Weil der neue "Gerd-Müller-Platz" erst im August 2023 fertiggestellt werden kann, werde das Denkmal zunächst auf einem Provisorium aufgestellt, so Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann. Während der Bauarbeiten soll die Statue dann als Übergangslösung für mehrere Monate auf den Weinmarkt versetzt werden. Das Problem: Anders als beim Standort außerhalb der Stadtmauern gestaltet sich die Platzgestaltung - auch aufgrund des großen Verkehrsaufkommens - deutlich schwieriger. OB Wittner sieht hier jedoch auch eine große Chance für die Stadt: "Wir können mit der Neugestaltung des Platzes gleichzeitig die aktuellen verkehrstechnischen Probleme aufgreifen, so kann uns ein großer städtebaulicher Wurf gelingen."
Platzgestaltung orientiert sich an der Vergangenheit
Bei der Platzgestaltung orientiert sich die Stadt Nördlingen an der Vergangenheit - genauer gesagt am Gasthof "Grüner Baum". Dieser befand sich vor Beginn des 2. Weltkriegs genau an dieser Stelle. Hauptmerkmal war ein großer blühender Baum genau an der Stelle, an der sich heute mehrere Parkplätze befinden. So soll neben der Gerd-Müller-Statue auch zukünftig ein Baum das Zentrum des Platzes bilden. Außerdem ist geplant, dass der Platz parkähnlich von einer Hecke eingerahmt und durch einige Sitzmöglichkeiten für Besucher*innen ergänzt wird. Zusätzlich werde laut Stadtbaumeister geprüft, wie man eine barrierefreie Zugangsrampe anstelle des Treppenpodests installieren könne. Durch die Baumaßnahmen inklusive Sanierung der Kanäle und Wasserleitungen würden auf die Stadt Nördlingen nach ersten Schätzungen trotz städtebaulicher Förderung wohl Kosten in Höhe von rund 320.000 Euro zukommen. Kosten, die laut der Ausschussmitglieder durchaus angemessen seien. So war fraktionsübergreifend von "einer sehr charmanten und gelungenen Lösung" die Rede. Jörg Schwarzer (CSU) ergänzte: "Wenn man einen Platz in Nördlingen gestaltet, dann hat es dieser nötig. Die Kosten sind dabei absolut im Rahmen."
Verkehrssituation nach wie vor ungeklärt
Im Vorfeld war bereits mehrfach über die Verkehrssituation vor Ort diskutiert werden. Diese wird sich zunächst nur geringfügig verändern. Geplant sei diesbezüglich eine Verringerung der Fahrbahnbreite der Berger Straße. Dies sei laut Eichelmann gleichbedeutend mit einer Verbreiterung des Fußgängerwegs. Wie sich die baulichen Maßnahmen letztendlich auf die Verkehrssituation auswirken, ist indes noch ungewiss. Deshalb behalte sich die Stadt auch weiterhin vor, nachträglich die Verkehrsführung zu verändern. Für einen Großteil der Stadträte bleibt die ungeklärte Verkehrssituation weiterhin diskussionswürdig. "Ich sehe hier gerade für Radfahrer großes Konfliktpotential. Wieder einmal zeigt sich, dass uns ein Gesamtverkehrskonzept fehlt", erklärte entsprechend Wolfgang Mussgnug (Grüne-Frauenliste) und auch Markus Hager (Stadtteile-Fraktion) wies kritisch darauf hin, ob die aktuellen Planungen tatsächlich mit dem Radwegekonzept der Stadt und dem öffentlichen Nahverkehr vereinbar seien. Über das weitere Vorgehen wird in einer der nächsten Ausschusssitzungen diskutiert werden.