700 Hektar Wald - im Kreis Donau-Ries ist die Stadt Monheim viergrößter kommunaler Waldbesitzer. Wie ihr Wald zukünftig aussehen soll, erklärte Revierförster Willi Weber auf Einladung durch CSU-Ortsvorsitzenden Konrad Müller in den Zukunftswaldflächen im „Wannenschlag“.
Neben rund achtzig Interessierten lauschten auch Bürgermeister Günther Pfefferer (CSU) und die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler und Volker Bauer den Ausführungen, welche Bäume in welcher Zusammensetzung, wo künftig das Bild auf der Monheimer Alb prägen könnten. Zwar zeige der Blick auf die letzten fünfhundert Jahre, dass der heimische Wald und insbesondere die Eichen sowohl mit der kaltnassen „Kleinen Eiszeit“ als auch im Vergleich zu heute etwas wärmeren Temperaturen zurechtgekommen seien. Jedoch gelte es forstbaulich auf den Klimawandel, konkret auf steigende Temperaturen, und weniger, lokaler fallenden Niederschlag zu reagieren. „Die Elsbeere beispielsweise ist ein Baum, dem es bei uns immer besser gefällt“, schilderte Weber, ergänzte aber, dass Forstwirtschaft, unter anderem aufgrund von neu auftretenden Schädlingen, immer auch Risikomanagement sei. Darum werden sich im Zukunftswald, der seit Sturmwurf im Jahr 2011 auf rund 17 Prozent des Monheimer Stadtwaldes gestaltet wird, „immer drei bis vier verschiedene Baumarten finden; auf den Boden des jeweiligen Schlags angepasst.“ Darunter seien etwa Douglasie, Exoten wie die Hybridnuss aber auch Fichten. Letztere setzten sich auf vielen Flächen, auch heute noch, nach einigen Jahren automatisch gegenüber Pionierbäumen wie Birken durch.
Im Anschluss lud CSU-Ortsvorsitzender Konrad Müller die Waldinteressierten zur Brotzeit und Diskussion mit dem CSU-Umweltpolitiker und Präsident des Jagdverbands in Mittelfranken Volker Bauer ins Monheimer Sportheim. Bauer unterstrich in seiner kompakt-bodenständigen Ansprache den Wert eines alle Funktionen erfüllenden Waldes: „das geht von Hochwasser- und Klimaschutz, über Lebens- und Erholungsraum bis hin zur Produktion hochwertiger Bau- und klimafreundlicher Heizstoffe“, so der Kammersteiner.
Wie sieht die Förderung ab 2024 aus?
Bauers kritisierte „die Ampelparteien in Bund und EU“, die unter Verweis auf Feinstaub und nicht nachvollziehbar angestrebter Kaskadennutzung bei Biomasse gegen Holzheizen agierten. Die Kritik des Kammersteiners, „damit wird Heizen teurer und klimaschädlicher“, fand große Zustimmung bei den zu achtzig Prozent mit Holz heizenden Anwesenden. Stimmkreisabgeordneter Wolfgang Fackler ergänzte, die Kritik sei bereits an die Kollegen in Berlin und Brüssel weitergegeben worden. Durch die CSU-Landtagsfraktion werde im Oktober auch ein Antragspaket „Holzheizen“ in den Landtag eingebracht.
In der weiteren Diskussion unterstrichen Fackler und Bauer – beide im Landtag für Fragen des öffentlichen Diensts verantwortlich – dass seriös keine Aussage darüber getroffen werden könne, wie nach dem Auslaufen der von der ehemaligen Bundesregierung 2019 den Weg gebrachten 100 Mio. Euro Förderung für die Wälder in Bayern ab 2024 die Förderkulisse aussehen wird. Beide betonten jedoch, dass der Freistaat bei den staatlichen Stellen der Forstverwaltung sicherlich nicht gespart werde. Hinsichtlich der Frage, wie die Ergebnisse der Forstlichen Gutachten in Abschusszahlen zu „übersetzen“ seien, waren sich abschließend Politiker, Jäger, Förster und die Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung Nordschwaben Maria Mittl einig: es gelte auf persönlichen Dialog und Schwerpunktbejagungen zu setzen.(pm)