Historisch hohe Inflation, Krieg in der Ukraine, gestörte Lieferketten, Fachkräftemangel und Unsicherheiten in der Energieversorgung: Das vergangene Geschäftsjahr 2022 glich einer wirtschaftlichen Achterbahnfahrt. Vor allem aber der sprunghafte Anstieg der Zinsen stellte die Kreditgenossenschaften vor eine Bewährungsprobe. Vor diesem Hintergrund zeigt sich der Vorstand und der Aufsichtsrat mit der Geschäftsentwicklung zufrieden: „In diesem anspruchsvollen Umfeld hat die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth eG solide gewirtschaftet und ist ihrer Rolle als Finanzierungspartner in der Region zu jeder Zeit nachgekommen“, sagte Vorstandssprecher Michael Kruck vor rund 150 Gästen in der Alten Brauerei in Mertingen.
Steigerung bei Kredit- und Einlagenvolumen
Trotz der hohen Inflation legten die Kundinnen und Kunden der Genossenschaftsbank insgesamt mehr Geld beiseite als im Vorjahr. Die bilanziellen Kundeneinlagen stiegen um 1,5 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, das gesamte betreute Kundenanlagevolumen betrug zum 31. Dezember 2022 rund 2,9 Milliarden Euro.
Die noch niedrigen Zinsen im vergangenen Jahr haben Bankkunden aktiv für Investitionen genutzt. Das spiegeln die Zahlen im Kreditgeschäft wieder. Die Kundenkredite konnten im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent zulegen und erreichten insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Das sind 93 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021. Die Investitionsbereitschaft der Kunden hat im laufenden Geschäftsjahr jedoch merklich nachgelassen, berichtet Michael Kruck. Grund dafür sei „der deutliche Zinsanstieg der Europäischen Zentralbank“.
Breites Spektrum an Finanzdienstleistungen
Gerade in unsicheren Zeiten sieht die Bank ihre Mission darin, ihren Kunden Sicherheit und Mehrwerte zu bieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Finanzprodukte der genossenschaftlichen Verbundpartner. Trotz schwankender Börsen investierten Bankkunden im vergangenen Jahr fleißig in Wertpapiere und Fondsanteile. Auch das Bausparen erlebte mit 30 Prozent Steigerung beim Bausparvolumen ein großes Comeback. Im Versicherungsbereich konnte ebenfalls ein deutliches Plus verzeichnet werden. Mit zehn Prozent Wachstum war das Segment Sachversicherungen besonders erfolgreich. „Alles in einem können wir uns über ein gutes Vertriebsjahr 2022 freuen“, sagt Michael Kruck und ergänzt dabei: „Unsere Mitarbeiter sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Erfolgs.“ Um den erhöhten Kundenbedarf an qualifizierter Beratung zu decken, investiert die Bank kräftig in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Bestätigung für die hohe Beratungsqualität war der erneute Sieg im deutschlandweiten Bankentest. „Der Titel „Beste Bank vor Ort“, den unsere Bank zum sechsten Mal in Folge erhalten hat, ist der anschauliche Beweis dafür, dass wir auch im außergewöhnlichen Jahr für viele Menschen viel richtig gemacht haben“, sagt Michael Kruck.
Turnusmäßige Wahlen im Aufsichtsrat, Trauer um verstorbenes Mitglied
Turnusgemäß schieden die Aufsichtsratsmitglieder Martina Mack und Peter Marx aus dem Gremium aus. Beide wurden einstimmig von den Vertretern wieder in den Aufsichtsrat gewählt und nahmen die Wahl dankend an.
Deutlich zu spüren war im Aufsichtsrat noch die Trauer um Dr. Andreas Kopton, der vor wenigen Wochen für alle überraschend verstorben ist. Mit einer Schweigeminute gedachten Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Kopp und alle anwesenden Gäste ehrenvoll des Verstorbenen. Dr. Andreas Kopton wurde am 21. Mai 2007 in den Aufsichtsrat der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth eG gewählt und brachte sich fast 16 Jahre engagiert in diesem Gremium ein. Nach seinem Ausscheiden zählt das Gremium der Genossenschaftsbank nun acht Mitglieder.
Starker Finanzpartner in der Region
Mit Blick auf künftige Entwicklung sieht der Vorstand die Bank auf einem guten Weg: „Ob Krise oder nicht, wir sind und bleiben ein starker Finanzpartner in der Region“, sagt Michael Kruck. Die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth eG ist überdurchschnittlich kapitalisiert und kann ihre Kunden auch weiterhin zuverlässig mit Krediten versorgen und regulatorischen Vorschriften gerecht werden. Die regionale Verbundenheit spielt dabei seit jeher eine zentrale Rolle. Dies macht sich in der Spendentätigkeit bemerkbar: Im vergangenen Jahr unterstützte die Genossenschaftsbank mit über 150.000 Euro Vereine und gemeinnützige Institutionen in ihrem Geschäftsgebiet.
Kompakt: Zahlen und Fakten*
- Kompakt: Zahlen und Fakten*
- Mitarbeiter: 320 (davon 9 Auszubildende)
- Filialnetz: 15 mit Personen besetzte Geschäftsstellen in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen, 6 Selbstbedienungs-Geschäftsstellen
- Mitglieder: 26.446
- Bilanzsumme: 1,9 Milliarden Euro
- Bilanzgewinn: 1,1 Millionen Euro
- Kundenanlagevolumen (inkl. Verbundpartner): rund 2,9 Milliarden Euro
- Kreditvolumen: 1,4 Milliarden Euro
- Bilanzielles Eigenkapital: 153 Millionen Euro
- Spenden: 150.000 Euro
*Stand: 31.12.2022