Bei der vom CSU-Stadtverband Wemding organisierten Wahlveranstaltung anlässlich der Europawahl konnte Ortsvorsitzender Gottfried Hänsel nahezu 100 Gäste beim Wallfahrtswirt in Wemding begrüßen. Gottfried Hänsel gelang es als Ehrengast den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag und Vorsitzenden der CSU-Schwaben, Staatsminister a.D. Klaus Holetschek, für einen Impulsbeitrag zu gewinnen.
„Wir schauen dankbar auf 75 Jahre Freiheit, Frieden und Demokratie zurück“, stellte Hänsel zu Beginn seiner Begrüßung fest. Da diese Erfolgsgeschichte keine Selbstverständlichkeit sei, gelte es weiterhin, gemeinsam für Frieden und Freiheit einzutreten, um das geeinte Europa als wertvolles Erbe zu bewahren.
Deutschland profitiert von der EU
In seiner Rede bezeichnete Klaus Holetschek Europa als Chance und gleichzeitig als Mission. Deutschland habe in den vergangenen Jahrzehnten enorm durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union profitiert. Dabei werde Deutschland auch im außereuropäischen Ausland stets als starker Staat in Europa wahrgenommen. Dass Deutschland zwischenzeitlich als nahezu einziges Land in Europa kein Wirtschaftswachstum aufweise, stimme ihn jedoch sehr nachdenklich.
Ursächlich darin sieht Holetschek falsche Weichenstellungen durch die aktuelle Bundesregierung. Für Klaus Holetschek ist Europa bei den aktuellen Herausforderungen und Bedrohungen unserer Zeit essentiell. Dem Fraktionsvorsitzenden im Landtag sei wichtig, dass sich die EU nicht in jedes kleine Detail einmischen, sondern die großen Fragen der aktuellen Zeit entschieden beantworten solle. Gerade bei den Themen Verteidigung und Migration bedürfe es einer gemeinsamen Lösung und Zusammenarbeit unter allen 27 EU-Mitgliedsländern.
Die Bürgerinnen und Bürger erwarten eine Beantwortung der Migrationsfrage durch die Europäische Union. Andernfalls hält Holetschek aufgrund mangelnden Vertrauens der Bürgerschaft in die Politik ein weiteres Erstarken der radikalen europaskeptischen Parteien wahrscheinlich. Der Frieden in Europa sei die Verantwortung für die Zukunft lautet ein Credo von ihm. Laut Holetschek sei die CSU die einzige Partei mit einer rein bayerisch besetzten Kandidatenliste, denen die regionalen (bayerischen) Besonderheiten bestens vertraut seien. Europas Stärke liege bislang immer auch in der Vielfalt seiner Regionen, wo Menschen Heimat und Verankerung erleben. Diesen Grundsatz der Subsidiarität erachtet Holetschek weiterhin als Leitprinzip.
Auch auf bundespolitische Themen ging Holetschek am Rande ein. Neben dem Bürgergeld kritisierte er vor allem die geplante Krankenhausreform sowie die Cannabis-Legalisierung. An die Bundesregierung gerichtet appellierte er, wieder die Sorgen und Nöte der Menschen ernst zu nehmen und insbesondere diejenigen Menschen steuerlich und finanziell zu entlasten, die fleißig arbeiten und sich für das Land einsetzen.
Auszeichnung für 55 Jahre CSU-Mitgliedschaft
Klaus Holetschek war es an dieser Wahlveranstaltung eine besondere Ehre, Wemdings CSU-Ortsvorsitzenden Gottfried Hänsel für seine 55-jährige Mitgliedschaft in der CSU zu ehren. „Kommunalpolitik ist die Heimat der Politik“ befand Klaus Holetschek. Er ging dabei insbesondere auf die großen Verdienste Hänsels ein, die dieser in seiner 55-jährigen Mitgliedschaft in der CSU in den verschiedensten Gremien erbracht habe, sei es als Stadtrat, 3. Bürgermeister, Kreisrat oder nicht zuletzt in seiner Funktion als Kreis- sowie schwäbischer Bezirksvorsitzender der Senioren-Union. Holetschek lobte Hänsel für seine ausschließlich im Ehrenamt erbrachten herausragenden Leistungen und stellte fest, dass wohl nur wenige Mitglieder auf eine vergleichbare Leistung innerhalb der CSU zurückblicken können. Als Beispiel nannte er die Konzeption und Umsetzung von sieben Wahlprogrammen zu den vergangenen Kommunalwahlen.
Neben der Ehrung von Gottfried Hänsel, wurden noch sechs weitere Mitglieder im Stadtverband für jahrzehntelange Treue zur Christlich Sozialen Union geehrt. Mit Johann Gehring, Josef Trollmann und Sebastian Aulehner konnten drei Mitgliedern für 45 Jahre Treue gedankt werden. Eine Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt Franz Leinfelder. Dr. Friedrich Eberhardt wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Schließlich erhielt Rudolf Schneid für 20 Jahre eine Ehrungsurkunde.
Mit einem kurzen Statement stellte sich auch mit Anke Drukewitz die Europawahlkandidatin aus dem Landkreis vor und warb mit ihren Positionen, insbesondere der Landwirtschaft, für die Europawahl. (pm)