Abschluss

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Die Schulbesten beim Mittleren Bildungsabschluss waren Elen Tavasoglu, Nataly Krumschmidt, Denise Gentner und Miriam Stadlmayr (von li.). Hinter ihnen stehen Veit Meggle, Manfred Wegele, Heike Ritzka, Jürgen Sorré und Jörg Fischer (von li.). Bild: Gerhard Sauter
44 Neuntklässler und 35 Zehntklässler der Ludwig-Auer-Mittelschule wurden erfolgreich verabschiedet.

Die Entlassfeier der Abschlussschüler*innen stand in diesem Jahr bildsprachlich betrachtet ganz im Zeichen der erst zu Ende gegangenen Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel, im übertragenen Sinne also „Nach der Schule ist vor der Schule“. Das Leben hält also auch in Zukunft weitere Meilensteine und Prüfungen bereit, die immer wieder von Neuem, also vom „Punkt Null“ an, bewältigt werden müssen. Dazu bedarf es einer grundlegenden Haltung, aus seinen eigenen „Talenten“, die laut Dekan Neuner, Dekan Wagner und Hodscha Mutlu durchaus Gott gegeben sind, etwas zu machen. Das bekannte Gleichnis aus dem Matthäus-Evangelium diente sozusagen als Leitmotiv des konfessionsübergreifenden, interreligiösen Gottesdienstes und zeigte sowohl christlichen als auch islamisch geprägten Schülern auf, dass Gott jedem Menschen unterstützend zur Seite steht, auch wenn der eine oder andere bisher vielleicht zu wenig aus seinen Talenten gemacht hat. 

Mit Gottes Segen und der klaren Botschaft, an die eigenen Talente und Fähigkeiten zu glauben und dafür hart zu arbeiten, ging es nahtlos über in eine künstlerisch und musikalisch vielseitig gestaltete Abschlussfeier, welche die Talente vieler mitwirkenden Schülerinnen und Schüler immer wieder besonders in den Fokus rückte. Die Tanz-AG unter der Leitung von Silvia Scheurich, die Turn-AG mit Melanie Hammel an der Spitze und die Schulband unter Führung von Jörg Schachner bewiesen an diesem Abend eindrucksvoll, dass die Mittelschüler*innen der Ludwig-Auer-Schule auch außerhalb ihrer klassischen Unterrichtsfächer herausragende Talente, Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln konnten, die im künstlerischen, sportlichen oder musikalischen Bereich ihre einzigartige Ausprägung finden. Die Abschlussschüler*innen beider Jahrgänge zeigten ihre gesamten Talente in den klassischen Schulfächern nicht nur über die gesamte „Saison“ hinweg im „Spielbetrieb des Ligaalltags“, sondern auch während des „Prüfungsmarathons“ im „Meisterschaftsfinale“. Daneben entwickelten sie nach den Worten von Konrektorin Birgit Sauter sogar auf der Abschlussfahrt ins niederbayerische Zwiesel noch überlebensnotwendige Alltagskompetenzen, wenn es darum ging, den eigenen Bungalow sauber zu halten. Mit dem perfekten Einsatz der „Kiadaschaufe“ – also Kehrschaufel und Besen - konnten sie sogar ihren eigenen Sprachschatz um die neue Fremdsprache „Niederbayrisch“ erweitern. 

Ehrung in Fußballersprache

Die Vertreter beider Kommunen, Bürgermeister Markus Späth aus Tapfheim und Oberbürgermeister Jürgen Sorré aus Donauwörth, übermittelten den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen ihre herzlichen Glückwünsche, ihren aufrichtigen Dank für den geleisteten Einsatz aller Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern sowie die besten Wünsche für die weitere Zukunft. Denn jeder sei schließlich „seines eigenen Glückes Schmid“ und könne seine Talente von „Spiel zu Spiel“ weiterentwickeln, um im bildsprachlichen Jargon dieses Fußballsommers zu bleiben. Die Abschlussrede der Neunt- und Zehntklässler*innen stellte schließlich wichtige Eigenschaften, die der Prüfungsjahrgangs auf dem langen Weg zur „Europameisterschaft“ einbringen musste, im Besonderen heraus: Teamgeist, Fairplay, Kampf, Durchhaltevermögen, Tore schießen und Erfolge feiern, um am Schluss – mit und ohne Verlängerung - den „Pokal“ und damit das erfolgreiche Abschlusszeugnis in den Händen zu halten. Die musikalisch untermalten Bildpräsentationen ließen in wenigen Minuten noch einmal in humorvoller Weise all die schönen und emotionalen Momente, welche die Schüler*innen in den letzten Jahren erlebt hatten, an vielen lachenden, aber auch weinenden Augen vorbeiziehen. 

Michael Görlich als Vertreter des Elternbeirats nutzte in seinem Grußwort ebenso den doppeldeutigen Wortwitz der Fußballersprache wie Rektorin Heike Ritzka, die unisono nicht nur den „Trainingsfleiß“ sowie den „Wettkampfeinsatz“ der Schüler*innen hervorhoben, sondern insbesondere auch die „taktische Meisterleistung“ und das grandiose „Coaching“ der „Trainer*innen“, sprich der Lehrer*innen würdigten. Beide appellierten an die Absolventinnen und Absolventen, sich nicht auf den Lorbeeren eines „gewonnenen Spiels“ auszuruhen, sondern in Zukunft mehr zu tun als erwartet wird, um beruflich erfolgreich zu sein und um vor allem die „richtige Spielposition“ im Leben zu finden, damit sie auch ein wertvoller Bestandteil einer aktiven und engagierten Gesellschaft werden. Bevor es dann an die feierliche Zeugnisverleihung ging, schloss Schulleiterin Heike Ritzka mit der Botschaft: „Zeigt Euer Potenzial im Leben und werdet glückliche Menschen“. Die abschließenden Reden der beteiligten Klassenlehrkräfte Petra Bahling, Marianne Götz, Ute Kopp und Birgit Sauter rundeten die Hommage an ihre einzigartige „Mannschaft“ und ihre herausragenden „Teamplayer“ stilvoll, charmant, humorvoll und witzig ab. 

So eindrucksvoll die Feier mit „Angel members“ durch die Tanz-AG begonnen hatte, so spektakulär fand sie ihr Ende durch die musikalische Darbietung von „I`m good“ durch die Schulband und die akrobatische Turn-Show der Turn-AG mit „Pirate Queens“. Schließlich wurden die erfolgreichen Abschlussschüler*innen der Ludwig-Auer-Mittelschule und auch die aktiv beteiligten musisch-künstlerischen Akteure mit einem donnernden Applaus in die laue Sommernacht und damit in die „kulinarische Verlängerung“, für welche Isabell Zach und Susanne Ries mit ihren Achtklässlerinnen sorgten, entlassen. Bei liebevoll gestalteten Häppchen und guten Gesprächen ließen es sich Schülerschaft, Lehrkräfte, Eltern und Festgäste nicht nehmen, auf den erfolgreichen Abschluss der Schulzeit nochmals gebührend anzustoßen. (dra)