Aktionstag

Caritas unterstützt Aktionstag gegen Glücksspiel

Die Caritas Suchtfachambulanz Donauwörth bietet seit Jahren Beratung für Spielsüchtige an. Bild: Susanne Schmidt
Ende September fand der bundesweite Aktionstag Glücksspielsucht statt. Die Caritas Suchtfachambulanz in Donauwörth beteiligte sich auch an einer Schule mit einer Aktion, die positiv aufgenommen wurde.

In Deutschland kämpfen laut dem Bundesministerium für Gesundheit rund 1,3 Millionen Menschen mit einer glücksspielbezogenen Störung, ein unsichtbares Drama, das Familien zerreißt und Existenzen vernichtet. Auch in unserer Region ist dieses Thema brisant, und die Caritas Suchtfachambulanz Donauwörth stellt sich dieser Herausforderung mit ihrem Engagement gegen die Spielsucht.

Besonders gefährlich sind Online-Spiele wie Poker, Roulette oder Sportwetten sowie Automatenspiele in Spielhallen, auch wenn deren Beliebtheit seit Corona leicht rückläufig ist. Es handelt sich um Spiele, bei denen Einsatz und Hoffnung auf Gewinn eng verknüpft sind. Doch wie die beiden MitarbeiterInnen der Suchtfachambulanz Susanne Schmidt und Dilara Duman betonen, endet der Traum vom schnellen Geld in den meisten Fällen im Verlust. Die Folgen sind dramatisch, denn die finanzielle Notlage der Betroffenen trifft nicht nur die Spieler selbst, sondern belastet ganze Familien.

Um diesem drängenden Problem entgegenzuwirken und das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen, hat die Suchtfachambulanz Donauwörth am bundesweiten Aktionstag Glücksspielsucht teilgenommen. Am 25. September 2024 klärten Dilara Duman, Susanne Schmidt und deren Praktikant Nikolai Tobias am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Nördlingen mit einem Informationsstand über die Gefahren des Glücksspiels auf.

Bild: Susanne Schmidt

Die Anlaufstelle als Alternative

Seit vielen Jahren unterstützt die Suchtfachambulanz der Caritas in Donauwörth Menschen, in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen die mit problematischem Spielverhalten oder einer Abhängigkeit kämpfen. „Viele der Menschen, die sich an uns wenden, haben bereits erste Anzeichen der Spielsucht erkannt und sehen die Konsequenzen“, erklärt eine Mitarbeiterin der Suchtfachambulanz. Obwohl sie wissen, dass man langfristig nicht gegen die Glücksspielanbieter gewinnen kann, halten viele am Spielen fest – in der Hoffnung, beim nächsten Mal den großen Gewinn zu erzielen und alle Probleme hinter sich zu lassen.

Stattdessen wachsen die Probleme: Schulden türmen sich auf, familiäre Konflikte eskalieren, und das soziale Umfeld leidet massiv. In ihrer Verzweiflung versuchen Betroffene oft, verlorenes Geld zurückzuholen, was einen gefährlichen Kreislauf ohne sichtbaren Ausweg schafft. In diesen Momenten fehlt es den meisten an Alternativen oder Anlaufstellen, die ihnen helfen könnten, bevor der Leidensdruck unerträglich wird.

Aktionstag der Caritas

Am Aktionstag selbst empfingen die Mitarbeiterinnen die Schüler in der Aula des Schulzentrums und luden sie zu einer offenen Diskussion ein. Die Jugendlichen wurden aktiv einbezogen und konnten Fragen stellen, die sie beschäftigten – von den Ursachen und Folgen der Glücksspielsucht bis hin zu möglichen Behandlungsmöglichkeiten. „Es war beeindruckend zu sehen, wie interessiert die Schüler waren und welche Fragen sie gestellt haben“, erzählt eine Mitarbeiterin der Suchtfachambulanz.

Besonders interaktiv wurde es, als die Schüler das Suchtpotenzial von Glücksspiel selbst auf einer Skala von 0 bis 10 einschätzen durften. Außerdem bewerteten sie, ob Glücksspiel ihrer Meinung nach glücklich macht. Diese Diskussion förderte das Bewusstsein für die Risiken und Folgen des Spielverhaltens.  Zudem sorgte eine spielerische Aktion für noch mehr Beteiligung: Mit großen Schaumstoffwürfeln konnten die Schüler ihr Glück herausfordern – wer zwei gleiche Zahlen würfelte, gewann einen Muffin, als Trostpflaster gab es Gummibärchen. Doch auch hier wurde eine wichtige Botschaft vermittelt: Glück kann man eben nicht erzwingen.

Diskussion mit Schülern

Im Laufe des Vormittags entwickelten sich viele intensive Gespräche, die eindringlich zeigten, wie wichtig Aufklärung in diesem Bereich ist. Zum Abschluss hatten die Schüler die Möglichkeit, offene Fragen zu stellen, Informationsmaterial mit nach Hause zu nehmen und kleine Give-Aways zu erhalten.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, weshalb ein ganz besonderer Dank dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Nördlingen und insbesondere Herrn Schwab gilt. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Aktionen der gefährliche Sog des Glücksspiels ein wenig an Macht verliert und Betroffene den Mut finden, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen.

Die Suchtfachambulanz Donauwörth steht auch weiterhin für Fragen zum Thema „Glücksspielsucht“ zur Verfügung und hilft diesbezüglich bei Problemen. (dra)

Weiter Informationen und Beratung

Fachstelle für Glücksspielsucht

Zehenthof 2, 86609 Donauwörth

Tel. 0906/700113156

oder 

Tel. 0906/705956-70

Email: suchtfachambulanz.donauwoerth@caritas-augsburg.de