Bei der Kreistagssitzung am vergangenen Montag verkündete Landrat Stefan Rößle, dass er bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr antreten werde. Damit endet nach dieser Amtszeit eine Ära im Landkreis Donau-Ries, der dann 24 Jahre lang von dem CSU-Politiker vertreten wurde.
Bei den Fraktionen im Kreistag sorgte der 60-Jährige mit seiner Ankündigung für Überraschung. Zudem wurde Rößle für seine Leistungen parteiübergreifend Respekt gezollt. Die Stimmen der Fraktionsvorsitzenden im Überblick:
Ulrich Lange (Fraktionsvorsitzender CSU/AL-JB)
Mit großem Respekt habe ich die Ankündigung unseres Landrates Stefan Rößle zur Kenntnis genommen, dass er im Jahr 2026 nicht zur Wiederwahl zur Verfügung steht. Seine großen Verdienste um unseren Landkreis, insbesondere um die Weiterentwicklung unserer Krankenhäuser oder des Bildungsstandortes Donau-Ries, sind unbestritten. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unser Landkreis weiter zusammenwächst und sich in vielerlei Hinsicht positiv entwickelt. Für sein unvergleichbares Engagement auf Landkreisebene seit 2002 danke ich ihm von Herzen. Seine sehr persönliche Entscheidung verdient höchste Anerkennung. Ich freue mich für ihn, dass er nun viel mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und für seine Leidenschaften verwenden kann.
Der CSU-Kreisverband Donau-Ries wird sich nun in aller Ruhe beraten und rechtzeitig einen geeigneten Kandidaten oder eine geeignete Kandidatin der Bevölkerung vorstellen. Wir sind zuversichtlich, dass wir jemanden finden werden, der die erfolgreiche Arbeit unseres Landrates fortführt und unsere Region auch weiterhin voranbringt.
Claudia Müller (Fraktionsvorsitzende SPD)
Wir als SPD-Fraktion sind überrascht von der Ankündigung Herrn Rößles, im Jahr 2026 nicht mehr kandidieren zu wollen. Wir bedanken uns schon jetzt für die kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Obwohl wir in politischen Fragen durchaus verschiedene Standpunkte vertreten, ist Herr Rößle immer ein fairer Gesprächspartner, dem das harmonische Miteinander im Kreistag sehr wichtig ist. Die frühzeitige Ankündigung, die allen Parteien und Gruppen ausreichend Gelegenheit geben soll, nach möglichen Nachfolger/Innen zu suchen ist dafür ein weiterer Beleg. Wir sind sicher, dass wir auch in den verbleibenden eineinhalb Jahren weiterhin sachlich, ernsthaft und seriös an der Zukunft unseres schönen Landkreises arbeiten werden. Herrn Rößle wünschen wir jetzt schon für die Zukunft alles Gute.
Helmut Beyschlag (Fraktionsvorsitzender PWG/ÖDP/FDP)
Seitens unserer Fraktion zollen wir dem Landrat für diese mutige und klare Entscheidung unseren großen Respekt. Er hat über 24 Jahre eine herausragende Arbeit geleistet und den Landkreis erheblich nach vorne gebracht. Allein der Zustand unserer Schulen oder unsere Krankenhaussituation, um die uns viele Landkreise beneiden, sind hier deutliche Zeichen. Zum anderen ist Landrat auch ein überaus anspruchsvolles Amt, das ganz erheblichen Einsatz fordert und auch viel Kraft kostet. Insoweit respektieren wir natürlich die Entscheidung von Landrat Rößle voll und ganz. Unsere Fraktion hat hervorragend mit dem Landrat zusammengearbeitet und hätte sich natürlich auch eine weitere Zusammenarbeit sehr gut vorstellen können. Aber auch seine Entscheidung im Hinblick auf etwas mehr Freizeit und mehr Familie findet unser volles Verständnis. Wir wünschen Stefan Rößle nach seiner Amtszeit, die noch eineinhalb Jahre dauert, eine gute Zeit.
Albert Riedelsheimer (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen - Frauenliste)
Gerade weil deutlich spürbar war, wie schwer ihm dieser Schritt gefallen ist, verdient die Ankündigung von Landrat Stefan Rößle, nicht mehr zu kandidieren, hohen Respekt. Damit schafft er rechtzeitig Klarheit und gibt allen politischen Gruppen die Möglichkeit, sich auf die Wahl im März 2026 unter den geänderten Voraussetzungen vorzubereiten. Unabhängig von der Bilanz von Stefan Rößle finde ich es wichtig, dass in unserer Demokratie Ämter immer zeitlich begrenzt sind.
Als Erfolge der politischen Zwischenbilanz der Amtszeit von Stefan Rößle sehe ich neben der Schuldenfreiheit des Landkreises, insbesondere die Gründung des gKUs durch die wir im Gesundheitssektor im Vergleich mit vielen anderen Landkreisen sehr gut dastehen, dasselbe gilt für den baulichen Zustand unserer Schulen und der Kreisstraßen. Stefan Rößle hat es geschafft, die wirtschaftlich guten Zeiten vor der Coronazeit optimal zugunsten des Landreises zu nutzen und diesen somit für finanziell schwierigere Zeiten gut aufzustellen.
Mir sind auch die sozialen Themen wichtig, hier sind wir ebenfalls auf einem guten Weg. Ich möchte nur den familienfreundlichen Landkreis und die gerade verabschiedeten Konzepte für die bessere Versorgung von Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung erwähnen.
Wenn ich ein Schulzeugnis ausstellen würde, wären sein großer Fleiß, seine hervorragende Organisation und sein Bemühen um ein gutes Verhältnis zu allen Mitgliedern des Kreistages besonders zu erwähnen.
Ich freue mich auf die nächsten eineinhalb Jahre der Zusammenarbeit und den weiteren konstruktiven Dialog mit Stefan Rößle.
Florian Riehl (Fraktionsvorsitzender FW)
Unsere Fraktion ist am Montag im Kreistag von der Nachricht, dass Landrat Stefan Rößle bei der nächsten Kommunalwahl 2026 nicht mehr antritt, überrascht worden. Unsere Fraktion dankt Landrat Stefan Rößle für die gute und kollegiale Zusammenarbeit. Er hat viel für den Landkreis Donau-Ries bewegt und vorangebracht. Zu den bevorstehenden Kommunalwahlen 2026, die in rund 16 Monaten stattfindet, wird man sich intern der Freien Wähler sondieren und entsprechend beraten. Bislang sind noch keine konkreten Überlegungen zur Listenaufstellung erfolgt.