LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat in der vergangenen Woche die Erneuerung des Umspannwerks in Zirgesheim abgeschlossen. LVN hat Technik, die teils noch aus den 1970ern stammte, modernisiert und das Umspannwerk auf den technisch neuesten Stand gebracht. Das Umspannwerk spielt eine zentrale Rolle für die Stromversorgung in der Region, indem es die Spannung zwischen dem regionalen Hochspannungsnetz (110 kV) und dem lokalen Mittelspannungsnetz (20 kV) umwandelt. Mit der Modernisierung stärkt LVN die Versorgungssicherheit und stellt die regionale Netzinfrastruktur zukunftssicher für die weiter steigende Einspeisung an erneuerbarer Energie auf. LVN hat rund 2,6 Millionen Euro in die Maßnahme investiert.
Zusätzlicher Trafo verdreifacht Übertragungsleistung
Bereits im Oktober letzten Jahres hatte LVN einen zusätzlichen 40-Megavoltampere-Transformator in das Umspannwerk liefern lassen und ihn im Dezember in Betrieb genommen. Transformatoren sind das Herzstück von Umspannwerken: Sie wandeln den Strom zwischen den verschiedenen Spannungsebenen um. Durch den leistungsfähigeren Transformator kann dreimal mehr in der Region erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien als bisher in das übergeordnete Netz übertragen und weiterverteilt werden.
Punktgenaue Steuerung durch moderne Leittechnik
Neben dem neuen Transformator hat LVN auch die Sekundärtechnik, also das technische Innenleben des Umspannwerks, erneuert. Dazu zählen die interne Stromversorgung sowie die zentrale Anlagensteuerung, die kontinuierlich Messwerte an die LVN-Netzleitstelle in Augsburg übermittelt. Zudem wurde die bisherige Steuerungstechnik durch neue, digitale Leittechnik ersetzt. Die Netzleitstelle in Augsburg kann nun den Betrieb des Umspannwerks in Echtzeit überwachen und präziser steuern.
Darüber hinaus hat LVN auch die sogenannten Lasttrennschalter der beiden 110-kV-Schaltfelder durch sogenannte Leistungsschalter ersetzt. „Leistungsschalter funktionieren im Umspannwerk wie eine Sicherung“ – erklärt Markus Hell, Projektleiter bei LVN. „Im Störungsfall, zum Beispiel einem Kurzschluss, schalten sie die fehlerhaften Schaltfelder automatisch aus. Störungen können wir so schnell und effizient begrenzen und anschließend beheben. Das macht den Netzbetrieb für unsere Kundinnen und Kunden noch zuverlässiger.“
LVN hat das Umspannwerk im laufenden Betrieb modernisiert. Stromkundinnen und -kunden haben von den Arbeiten nichts gemerkt. (dra)