Hermann Faul

„Du hast der Stadt eine Seele gegeben“

Zum Abschied bekam Hermann Faul (hier mit Stellvertreterin Gudrun Gebert-Löfflad) entsprechend seines Wunsches ein Bild aus seinem Amtszimmer geschenkt. Bild: Maximilian Bosch
Die laufende Amtsperiode der bayerischen Kommunalpolitik endet in diesen Tagen, die neue beginnt am 1. Mai. Noch zuvor, am 28. April, fand in Nördlingen die letzte Vollsitzung des Stadtrats in der alten Besetzung statt, bei der die aus dem Gremium ausscheidenden Stadträte und Oberbürgermeister Hermann Faul verabschiedet wurden.

Die eigentlichen Tagesordnungspunkte, betreffend die Vereinigten Wohltätigkeitsstiftungen Nördlingen und den Beteiligungsbericht der Stadt 2018 an privaten Unternehmen, gerieten dabei zur Nebensache. Da wegen der Corona-Krise der große Festakt zur Verabschiedung des Oberbürgermeisters nicht stattfinden konnte, wurde die letzte Sitzung genutzt, um „Servus“ zu sagen.

Zuvor noch dankte Hermann Faul denjenigen Mitgliedern, die ebenso wie er nicht mehr Teil des neuen Stadtrats sein werden. Für ihr langjähriges Engagement in verschiedenen Funktionen und in den Ausschüssen würdigte der Oberbürgermeister Erich Geike, Paul Schneele (beide SPD), Dr. Josef Schormüller, Hans Weng (beide Stadtteilliste), Joachim Sigg (PWG), Sonja Kuban (Grüne-Frauenliste) und Dr. Dietmar Blechschmidt (CSU). „Ganz herzlichen Dank an Sie, dass Sie dieses große Opfer für unsere Stadt erbracht haben“, dankte ihnen Hermann Faul.

Eine Ära geht zu Ende

Danach war es an den Fraktionsführern, sich beim sichtlich gerührten Stadtoberhaupt zu bedanken. Jörg Schwarzer (CSU) hob hervor, dass Faul in seinen 14 Jahren als Oberbürgermeister immer auf einen Ausgleich bedacht gewesen sei, immer den Weg zum Konsens gesucht habe – „eine Eigenschaft, die ich sehr an Dir schätze“, so der CSU-Mann. Thomas Mittring (Stadtteilliste) erinnerte sich, dass Hermann Faul die zehn Nördlinger Stadtteile stets genauso am Herzen lagen wie die Kernstadt. „Eine Ära geht mit dem heutigen Tag zu Ende“, meinte Helmut Beyschlag (PWG). Die Amtszeit seines Parteifreundes Hermann Faul sei geprägt gewesen von einer Weiterentwicklung der Stadt, großer Prosperität und zahlreichen Bauprojekten. Laut Wolfgang Goschenhofer (Grüne) habe Faul „erheblich zum Wohle Nördlingens beigetragen“, und auch Rita Ortler (SPD) lobte seine freundliche, kollegiale Art und seine Offenheit für alles Neue. Der 2. Bürgermeister Markus Landenberger-Schneider schließlich brachte es auf den Punkt: „Du hast dieser Stadt eine Seele gegeben.“

Gemeinsam viel erreicht

Hermann Faul dankte den Stadträten für die freundlichen Worte und ergriff selbst noch einmal das Wort. Ein erfolgreiches und nachhaltiges Kapitel der Stadtgeschichte habe man gemeinsam geschrieben. Vieles habe man zusammen mit den politischen Amtsträgern, Handel, Industrie, Vereinen, Künstlern, Ehrenamtlichen und vielen mehr für die Stadt erreicht. Besonders bedankte sich der aus dem Amt scheidende Oberbürgermeister bei seinen beiden Sekretärinnen und seinem Fahrer sowie bei seiner Familie und Ehefrau Brigitte, die „so einiges an Abstrichen“ in den vergangenen Jahren habe machen müssen. Mit Eifer, Demut und Stolz sei er 2006 angetreten, „ich habe in meiner Aufgabe Erfüllung gefunden“. Die Wege, die er in dieser Zeit eingeschlagen habe, würde er fast alle wieder so nehmen. Der ganzen Stadt wünschte er zum Abschluss alles Gute und riet den Stadträten: „Suchet der Stadt Bestes“.

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