Über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten der angeregten Diskussion des Grundstücks- Bau- und Werksausschuss in Asbach-Bäumenheim am Dienstagabend mit allem Für und Wider und konnten auch selbst ihre Meinung äußern. Bürgermeister Martin Paninka präsentierte zunächst das Ergebnis der vorherigen Sitzung. Wie berichtet, wurden damals fünf Beschlüsse gefasst, die jetzt zum Teil umgesetzt worden sind. So wurde u.a. mit Mertingens Bürgermeister Albert Lohner und Landrat Stefan Rößle Kontakt aufgenommen, um mit den umliegenden Schulen und Gemeinden über die Gründung eines interkommunalen Zweckverbandes sprechen. Eine direkte Mitgliedschaft des Landkreises Donau-Ries ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Rößle stellte der Gemeinde jedoch in Aussicht, sich hinsichtlich der Belegung mit Schulklassen mit kostendeckenden Beiträgen zu beteiligen. Wie Paninka ausführte, handelt es sich dabei um die nächsten 20 Jahre und einer Beteiligung an den Investitionskosten. Lohner signalisierte, dass auch Mertingen sich finanziell beteiligen werde, aber nur bei „einem attraktiven Bad mit Mehrwert!“ Eine Sauna wäre diesbezüglich wohl vorteilhaft.
Doch gerade dieser Punkt blieb noch offen, zumal der Sauna-Bereich in Sachen Zuschüsse außen vor ist. Nach Besuchen in anderen Bädern, z. B. in Leipheim, müsse der Sauna-Bereich mindestens auf 35 Personen ausgelegt sein, um rentabel zu arbeiten.
Eher ernüchternd seien laut Paninka die Gespräche in München und bei der Regierung von Schwaben gewesen. Mehrere Fördermöglichkeiten kommen in Frage. Das Sonderförderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ Rahmen der Städtebauförderung umfasst derzeit in Bayern 34,5 Mio. Euro, wobei fünf Mio. auf Schwaben entfallen. Der Bereich Hallenbäder wurde erst auf Initiative des CSU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange nachträglich in dieses Sonderförderprogramm aufgenommen. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler begleitet das Projekt aktiv mit, indem er Gespräche arrangiert und bei den Gesprächen mit dabei ist. Bei diesem Sonderförderprogramm könnte es sich positiv auswirken, die Schule ebenfalls mit in die Sanierung aufzunehmen. Allerdings müsse man sich mit der Antragstellung beeilen, denn ob es diese Fördermittel im Jahr 2020 noch geben wird, ist fraglich. Zudem finden nächstes Jahr viele Bürgermeisterwahlen statt, die ebenfalls Auswirkungen auf die Gründung eines Zweckverbandes haben könnten.
Viele Fragen beschäftigten die anwesenden Bürger, darunter auch die Mitglieder der IG "Unser Hallenbad in Asbach-Bäumenheim". So ging es z. B. um die Nutzung des alten Bades als Mensa, sollte auf der „grünen Wiese“ neu gebaut werden... aber habe man dafür überhaupt ein Grundstück? Muss barrierefrei saniert werden? - Ja, denn sonst gibt es keine Fördermittel. Wo finden Turn- bzw. Schwimmunterricht während der Bauphase statt? Kommt eine Sanierung vielleicht am Ende teurer als ein Neubau? Es wurde auch vorgeschlagen, die Sauna an einen privaten Investor oder eine Firma als „bertriebseigene Erholungsstätte“ zu vergeben. Hubbecken oder zusätzliches Lehrschwimmbecken? Eigener Baby-Bereich oder nur Rutsche und Spieltiere im Lehrschwimm- bzw. Nicht-Schwimmer-Becken?
Paninka halte es nach seinen Worten für wichtig, ein klares Signal zu setzen, denn das Bäumenheimer Hallenbad sei die zentrale Ausbildungsstätte in Schwaben. Jährlich lernen dort allein in 22 Wasserwacht-Kursen 370 Kinder Schwimmen. Bei einer Beteiligung von Nachbarkommunen und Landkreis habe man für den Unterhalt des Hallenbades finanzielle Mittel sicher, so dass die Gemeinde, nicht wie bisher, die jährlichen Defizite in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro selbst tragen müsse.
Schließlich sprach sich der Ausschuss einstimmig für „Variante 4“ aus: Abbruch des östlichen Anbaus, Sanierung des Bestandsbaukörpers, Nichtschwimmerbecken mit einer Tiefe von 60 bis 130 cm, Barrierefreiheit und eventuell Baby-Bereich,
der zusätzliche Kosten verursachen wird. Während die reine Zwecksanierung ohne Barrierefreiheit auf ca. 7,8 Mio. Euro beziffert wird, belaufen sich die Kosten bei dieser Variante auf über 12,5 Mio. Euro. Die Sauna schlägt zusätzlich mit 1,4 bis 1,5 Millionen zu Buche, ist zwar nicht förderfähig, aber eben möglicherweise ein Kriterium für die Zusage Mertingens.
Noch vor der Sommerpause will der Gemeinderat einen Beschluss fassen, um die entsprechenden Förderanträge stellen zu können. Eine weitere Machbarkeitsstudie soll in Auftrag gegeben werden. Zusätzlich wolle man aber die Möglichkeit eines Neubaus weiterhin prüfen und auch die Schulthematik nicht aus den Augen verlieren sowie bei anderen Gemeinden „Werbung für den Zweckverband machen“.
Abschließend machte das Gemeindeoberhaupt noch eine persönliche Anmerkung zum Thema „Almarin“. „In meinen Augen hat das Almarin in Mönchsdeggingen aufgrund des derzeit geschlossenen Zustandes keine Eile und hinsichtlich einer Sanierung locker noch ein, zwei Jahre Zeit. Unser Hallenbad Asbach-Bäumenheim nicht, denn es ist einfach hochgradig sanierungsbedürftig“, so Paninka wörtlich.