Die Gerüchteküche brodelte schon etwas länger, jetzt ist es offiziell: Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert wird bei den Kommunalwahlen 2020 nicht mehr antreten. Bei einer Sitzung des CSU Ortsverbandes am Sonntagabend habe Neudert seine Entscheidung mitgeteilt, für eine vierte Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. In einer Presserklärung sagt Neudert, die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen. "Dieses Amt ist für mich eine Berufung. Ich habe es mit hoher Motivation und intensiver Widmung ausgeübt. Es war für mich über meine ganze Amtszeit hinweg erfüllend und zugleich fordernd, mich für meine Heimatstadt einzusetzen", heißt es in der Erklärung weiter.
Als Gründe nennt der OB die Frage, ob er weitere sechs Jahre die gesundheitliche Konstitution und damit auch die Energie habe, dieses Amt auszuüben. "Die Jahre des Einsatzes und mit Terminen an in der Regel jedem Tag der Woche sind spürbar", so Neudert.
Neudert blickt auf große und kleine Projekte zurück
Bis zum Ende seiner jetzigen Amtszeit werde er die vor ihm liegenden Aufgaben weiterhin "mit ganzer Kraft" erfüllen. "Ich freue mich darauf, dies mit der beschriebenen Begeisterung zu tun", so Neudert in seiner Erklärung. Er führt zum Beispiel die Entstehung des neuen Alfred-Delp-Quartiers an. "Es sind aber nicht nur die einzelnen Projekte, ob groß oder klein, die mir am Herzen lagen und liegen, sondern es ist in gleichem Maße das gesellschaftliche Miteinander unserer Stadt und der Zusammenhalt zwischen den Generationen. Mir war und ist es wichtig, Ziele miteinander zu erreichen und nicht zu spalten: Ich baute und baue gerne Brücken. Über dann bald drei Amtsperioden hinweg gilt meine Zielsetzung einer sozial und familienfreundlich sowie ökologisch orientierter Stadt, welche wirtschaftlich gut aufgestellt ist", so der OB in seinem schriftlichen Statement.
Drei Amtszeiten als Oberbürgermeister
"Ich werde mich nach dann 18 Jahren als Oberbürgermeister der Stadt Donauwörth kein weiteres Mal um das Amt bewerben", so Neudert. Armin Neudert wurde 2002 als Nachfolger von Dr. Alfred Böswald ins Amt gewählt. Bei seiner ersten Wiederwahl 2008 erhielt er 92 Prozent der Stimmen. 2014 hatte er mit Thomas Krepkowski von den Grünen einen Gegenkandidaten. Neudert errang trotzdem 71 Prozent der Stimmen.
Nur ein Kandidat in Sicht
Bisher hat sich nur Michael Bosse von der PWG/FW positioniert und seinen Hut in den Ring geworfen - und das bereits vor zwei Jahren. Bosse ist umtriebig, fordert eine neue Stadthalle und einen Abriss des Tanzhauses. Jüngst hat er sein Wahlprogramm veröffentlicht. Auf 12 Seiten informiert der Stadtrat der Freien Wähler über seine Ziele und gibt im Gespräch mit unsere Redaktion selbst zu: "Diese sind ambitioniert und visionär."
Wer statt Neudert für die CSU antreten wird, will der Ortsverband bei einer Sondersitzung am nächsten Wochenende beschließen. "Nach 18 Jahren möchte ich einen Generationenwechsel einleiten. Es ist gut, jung anzufangen", so Neudert. Von anderen Fraktionen und Gruppierungen gibt es bisher keinerlei Gegenkandidaten. Weil Armin Neudert nicht mehr antritt, könnte sich das aber bald ändern. Die Karten werden neu gemischt.