Unfallstatistik

Wo es in Nördlingen am öftesten kracht

Archivbild Bild: Yvonne Adam
An fünf Stellen im Stadtgebiet Nördlingen kam es zwischen 2018 und 2020 vermehrt zu Unfällen. Einige Punkte hat die Stadt entschärft, an anderen lässt sich nur wenig bis nichts ändern.

Unfallhäufungsstelle: Das ist der Begriff für einen Punkt, an dem es vermehrt zu Verkehrsunfällen kommt. Fünf solcher Stellen hat es in den Jahren 2018 bis 2020 in Nördlingen gegeben, Ordnungsamtsleiter Jürgen Landgraf stellte sie am Donnerstag im Stadtrat vor. Fünf Mal krachte es an der St2213 (Straße nach Deiningen), an der Einmündung der Heutalhöfe. Die Unfälle waren laut Landgraf völlig unterschiedlich, weshalb man kaum dagegen vorgehen könne. Sollte es dort weiter zu Unfällen kommen, könne man über eine Geschwindigkeitsbegrenzung nachdenken.

15 Unfälle gab es an der Einmündung auf die B25 im Osten der Stadt (die vom Kreisverkehr der B466 kommende Rampe). Dabei handelte es sich um Einbiege- bzw. Abbiegeunfälle, zu denen es im Zuge des hohen Verkehrsdrucks während der Umleitungen der B466 und der B25 in den vergangenen Jahren kam. Seit die Umleitungen nicht mehr bestehen ist die Stelle unauffällig, so Landgraf, Maßnahmen sind nicht angedacht.

Ein Kreisel macht Probleme

Ein weiterer Problempunkt war die Kreuzung der B29 im Westen von Baldingen, wo man die Bundesstraße von Baldingen kommend kreuzt, um zu einem Grünsammelplatz zu fahren. Hier kam es im beobachteten Zeitraum zu sieben Unfällen, einer davon tödlich. Während das Staatliche Bauamt Augsburg die Überfahrt der Bundesstraße hier komplett streichen wollte, hat die Stadt Nördlingen stattdessen mit Tempo 70 und einem Stoppschild reagiert. Seither sei dieser Punkt nicht mehr auffällig geworden, so Landgraf.

Die Stelle mit den meisten Unfällen in der Stadt ist der Kreisverkehr der B466 im Osten der Stadt (von Oettingen kommend). 20 Unfälle gab es hier von 2018 bis 2020, sechs davon mit leicht verletzten Personen. Es ist die „markanteste Stelle mit den meisten Unfällen“, meinte Jürgen Landgraf. Der Punkt ist sehr übersichtlich, aber hat hohen Verkehrsdruck. Gerade bei Schichtwechsel der großen Firmen in der Nähe ist hier viel Verkehr. Die Stadt könne hier mit Maßnahmen kaum etwas ausrichten, außer mit einer zweiten Erschließung des Gewerbegebiets den Verkehrsdruck auf die Stelle zu verringern, so der Ordnungsamtsleiter.

Zuletzt wurden noch die Einmündungen des Ortsteils Löpsingen auf die B466 auffällig. Auf der sogenannten Unfallhäufungsstrecke zwischen der südlichen Einmündung, von der man nach Deiningen fahren kann, und der östlichen Einmündung, wo man nach Klosterzimmern kommt, gab es insgesamt 15 Unfälle. Elf davon ereigneten sich an der östlichen Einmündung, vier an der südlichen und einer auf der Strecke dazwischen. Seit jedoch Ende 2020 die Sichtschutzwände an den Löpsinger Ortseinfahrten angebracht wurden, ist die Strecke nicht mehr auffällig geworden.

Kreisverkehr am Wemdinger Tunnel kein Problem

Auf Nachfrage von SPD-Stadträtin und 2. Bürgermeisterin Rita Ortler konnte Landgraf Erfreuliches zum Kreisverkehr vor dem Wemdinger Tunnel berichten. Dieser wurde in der Vergangenheit schon als Fehlkonstruktion und wahrscheinlicher Unfallschwerpunkt bezeichnet, da Autos aufgrund der beengten Verhältnisse manchmal im Kreisverkehr halten müssen, um Fußgängerinnen und Fußgänger die Straße überqueren zu lassen. Jedoch ist die Stelle nicht als Unfallhäufungspunkt aufgefallen, die Verkehrsteilnehmer*innen haben sich scheinbar an die Verkehrsführung gewöhnt.

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