Eine Sozialraumanalyse, die von der Stadt Donauwörth in Auftrag gegeben wurde, ergab für die nächsten zehn Jahre einen enormen Mehrbedarf an Betreuungsplätzen in den Kindertagesstätten. Schnellstmöglich müsse man, so Oberbürgermeister Jürgen Sorré die Schaffung von Krippenplätzen angehen, denn vor allem hier gäbe es besonders großen Bedarf.
Der jetzige städtische Kindergarten, der seit 1961 im ehemaligen Lehrlingsheim im Schneegarten untergebracht ist, sei nicht mehr zukunftsfähig. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass diverse Brandschutzmängel, fehlende Barrierefreiheit in allen Geschossen, veraltete Heizungs- und Sanitäranlagen sowie eine schlechte verkehrliche Situation eine Sanierung oder einen Neubau notwendig machen.
Weitere Standorte denkbar
Vor allem die schwierige verkehrliche Situation im Schneegarten habe dazu geführt, Standortalternativen in Betracht zu ziehen. Sowohl der Festplatz in der Donauwörther Innenstadt sowie ein Standort im Härpferpark bieten laut Stadtverwaltung Möglichkeiten zum Neubau. Ein potenzieller Standort in der Zirgesheimer Straße wurde vom Stadtratsgremium nach Prüfung abgelehnt.
"Alle bisher diskutierten Standortalternativen bieten gute Möglichkeiten für einen Neubau des Kindergartens. Jeder Standort bringt jedoch auch Problemstellungen mit sich, die es zu lösen gibt. Die Zufahrtswege im Schneegarten sind schwierig, der Schallschutz an der Schwabenhalle ist zu beachten und im Härpferpark gilt es die Hochwasserproblematik zu beachten. Den idealen Standort für den Kindergarten gibt es also nicht", sagte Oberbürgermeister Jürgen Sorré.
So argumentierten die Fraktionen
Jonathan Schädle, CSU-Fraktionsvorsitzender, drängte auf eine schnelle Entscheidung. Für die CSU sei der Standort am Schneegarten die beste Option. Problematisch hingegen sehen sie den Schwabenhallenparkplatz. "Es ist nicht klar, wo genau der Standort am Schwabenhallenparkplatz sein soll. Wir verlieren dort wertvolle Plätze. Daher sehen wir größeres Potential auf der Fläche des Härpferparks", so Schädle. Vor allem die Einbindung im Grünen und der Innenstadt seien ein Pluspunkt.
Auch für die FW/PWG/BfD-Fraktion sei der derzeitige Standort am Schneegarten die optimale Möglichkeit für einen Neubau. "Verkehrlich sind alle Standorte nicht optimal", so Michael Bosse. Thomas Krepkowski, Bündnis 90/Die Grünen, plädierte ebenso für den Standort im Schneegarten, falls sowohl die Zufahrtssituation, insbesondere für Rettungskräfte, und die Parksituation für Mitarbeiter*innen und Eltern gelöst werden.
Peter Alt, AL/JB, sprach sich ebenso für den Standort Schneegarten aus. "Ich wehre mich aber vehement gegen den Schwabenhallenparkplatz. Dort gibt es keinen Fahrradweg, der Fußweg ist nicht sicher und der Busweg ist eingeschränkt. Zudem herrscht viel Verkehrslärm und die Nähe zur Donau birgt Gefahren", sagt Alt.
Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Stadtrat, dass der Neubau des städtischen Kindergartens bevorzugt auf dem bisherigen Gelände errichtet werden soll. Falls die Verkehrssituation am Standort Schneegarten nicht zu lösen sei, stimmten 19 zu 9 Mitglieder für einen Neubau auf dem Festplatzgelände.