Bundestagswahl

Benjamin Goßner (dieBasis) im Bundestagswahlcheck

Benjamin Goßner. Bild: Anne Werkmeister
Benjamin Goßner kandidiert bei der Bundestagswahl am 23. Februar für "dieBasis". Der 39-Jährige ist Gas- und Wasserinstallateur und wohnhaft in Wertingen. Er steht in unserem Bundestagswahlcheck Rede und Antwort.

Tempolimit auf Autobahnen oder „Nord Stream 2“ wieder in Betrieb nehmen?

Ganz klar Nord Stream 2 reaktivieren. In einer Zeit, in der Energie zum Rückgrat unserer Industrie zählt, ist es unerlässlich, dass wir offen für alle technologischen Möglichkeiten bleiben und nicht durch Ideologie gebremst werden. Die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 2 ist jetzt ein klarer Schritt, den wir in Betracht ziehen sollten. Warum? Weil wir als Industrienation auf bezahlbare Energie angewiesen sind. Momentan gibt es keine nennenswerten Alternativen, um den Bedarf an Gas in Deutschland zu decken.

Unser stetiges Streben nach innovation sollte nicht durch starre Denkweisen blockiert sein. Technologieoffen agieren und sicherstellen, dass die Energieversorgung, die das Herz unserer Industrie am Schlagen hält, nicht durch Engstirnigkeit gefährdet wird. Energiepolitik sollte den Weg zur Fortschritt und Wirtschaftlichkeit ebnen, damit Deutschland auch künftig als starker Wirtschaftsstandort glänzen kann.

Nach eigener Aussage sind Sie nach reiflicher Überlegung Mitglied bei der Partei „dieBasis“ geworden. Womit hat „dieBasis“ überzeugt, womit andere Parteien nicht?

Besonders begeistert hat mich die Aussicht, dass endlich der Bürger ins Zentrum jeder politischen Entscheidung rückt. Die Forderung nach mehr Regionalität im Entscheidungsprozess verleiht dieser Vision zusätzliches Gewicht. Unsere ideellen Säulen – allen voran die Machtbegrenzung  – stehen dabei für mich an vorderster Front. Wir treten entschieden gegen die Anhäufung von Ämtern und den Einfluss des Lobbyismus ein. Nur so kann echte Demokratie gelebt werden, in der die Stimme jedes einzelnen Bürgers zählt und gehört wird.

Auf der Homepage der Partei „dieBasis“ Nordschwaben steht von Ihnen folgendes Zitat: „Ich stehe für eine sinnvolle Energie- und Umweltpolitik, weg von Hysterie und Zwang, raus aus der Verbots- und Gebotspolitik, zurück zur Eigenverantwortlichkeit der Bürg

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Politik nicht als strenger Lehrmeister auftritt, der mit Sanktionen und finanziellen Konsequenzen, wie der CO²-Bepreisung, droht, um uns zu umerziehen. Stattdessen könnte sie ein weiser Ratgeber sein, der Empfehlungen ausspricht, während jeder von uns die Freiheit hat, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.

Aktuell scheint unsere politische Landschaft jedoch von einer Ideologie dominiert zu sein, die ich nicht unterstützen kann. Anstatt Raum für individuelle Wahlmöglichkeiten zu lassen, wird ein starrer Kurs verfolgt. Doch was wäre, wenn wir den Mut hätten, auf die Weisheit der Einzelnen zu vertrauen und Eigenverantwortung zu fördern? Lassen wir uns von der Idee inspirieren, dass Freiheit und Wohlstand durch Vertrauen und nicht durch Zwang gedeihen.

Sie setzen sich für den Erhalt des Bargeldes ein. Überwiegen für Sie nicht die Vorteile vom Bargeldlosen zahlen, wie z.B. die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Schwarzarbeit?

Ein Verbot von Bargeld mag die organisierte Kriminalität nicht aufhalten - sie findet auch im digitalen Raum ihren Weg. Ist es tatsächlich ein Kampf gegen die Schattenwirtschaft oder der Beginn des gläsernen Bürgers?

Doch Bargeld steht für mehr als nur Freiheit. In einer Welt, in der Kartenzahlungen vorherrschen, verlieren viele Jugendliche rasch das Gespür für den Geldwert und können die Kontrolle über ihre Ausgaben verlieren. Kartenzahlungen erleichtern und verschleiern das Ausgeben von Geld. Kleine Beträge addieren sich schnell zu großen Ausgaben. Für jede elektronische Transaktion fallen Gebühren an. Nur digital existent, wird aus einem 50-Euro-Schein schnell weniger. Sogar das zusätzliche Taschengeld für gute Noten des Enkels.

Anmerkung der Redaktion: Leider hat Benjamin Goßner weitere Fragen bis zum Redaktionsschluss nicht beantwortet. 

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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