Nördlingen ist eine lebenswerte und lebendige Stadt. Der PKW-Verkehr ist zwar umfangreich, aber er ist flüssig, man kommt überall hin und die aktuellen Regelungen funktionieren. Für Marion Nerici ist die Einführung der Parkgebühren das falsche Signal für die Einkaufsstadt Nördlingen. Viele Städte in ähnlicher Größe haben erhebliche Probleme durch Schließung von Läden und Leerstände, sogar in zentraler Lage. Nördlingen muss alles dafür tun, dass die Stadt so attraktiv wie möglich bleibt. Der Druck auf die Ladenbetreiber ist z.B. durch die Konkurrenz aus dem Internet schon enorm. Nach Gesprächen mit vielen Bürgern ist einer Vielzahl die beschlossene Einführung von Parkgebühren bisher nicht bekannt.
Udo Dreher sieht durch die Parkgebühren die Gefahr, dass Praxen vermehrt aus der Altstadt abwandern werden und damit Laufkundschaft verloren geht. Für Arztbesuche und dergleichen wird regelmäßig die Höchstparkdauer gelöst werden müssen, das wären € 3,50. Bereits ab der sechzigsten Minute soll der Sprung der Gebühren von € 1,50 auf € 3,50 erfolgen. Das ist von der ersten Minute an alles andere als günstig. Welches Ladengeschäft soll das beim Einkauf erstatten? Und einmal eingeführt, kennen die Gebühren zumeist eh nur eine Richtung, nach oben. Viele kleine Kaffee-, oder Besorgungsbesuche summieren sich auf einen spürbaren Betrag. „Zudem wurde vor den Toren bisher kein zusätzlicher Parkraum geschaffen“ so Dreher weiter.
Als eine erste Stufe könnte sich der Ortsvorstand maximal die Einführung von begrenzten gebührenpflichtigen Parkinseln vorstellen. In diesen könnte eine geringe Parkgebühr erhoben werden. Auf diese Erfahrung hätte man zukünftig aufbauen und durchaus die Maßnahme bei Bedarf wieder zurücknehmen können. Mit dem jetzigen Beschluss, der von PWG, SPD und Grüne Frauen Liste gemeinsam befürwortet wurde, sind nach einer Installation von über 70 Parkautomaten die Parkgebühren über Jahrzehnte zementiert.
Karl Scherlin kann sich nicht vorstellen, dass die bisherigen zahlreichen Nutzer der über 600 kostenlosen Parkplätze in der Innenstadt zukünftig im gleichen Umfang die Altstadt zum Einkauf oder Kaffeebesuch nützen. Alternativ könnte es dann für eine kurze Besorgung einfacher sein, einen Supermarkt außerhalb der Altstadt oder gleich in einer anderen Gemeinde anzusteuern. Gerade auf diese Kundschaft sind die Geschäfte und Händler der Nördlinger Innenstadt jedoch angewiesen.
Neben den Parkgebühren wurde im Ortsvorstand die Organisation der Veranstaltung im August "Söder Radelt von Nördlingen nach Harburg" und der Abend mit Manfred Weber im September besprochen. (pm)
