Raab, die im Studium die Schwerpunkte Agrarökonomie und Ökologischer Landbau belegte, arbeitete selbst ein halbes Jahr auf einem biologisch bewirtschafteten Naturland-Betrieb in der Toskana. Näßl, dessen Betrieb sich aktuell in der Umstellungsphase befindet, erläuterte die aktuelle Situation von Biobetrieben. Aus seiner Sicht sollte in Europa in erster Linie nachhaltige Produktion gefördert werden: „Wer auf das Bodenlebewesen achtet, Ressourcen schont und eine vielfältige Fruchtfolge bevorzugt, muss diesen Mehraufwand auch finanziell gefördert bekommen. Für einen fairen Wettbewerb sind einheitliche Zahlungen EU-weit zwingend notwendig. Auch Gesetze bezüglich der Produktionsbedingungen wie Tierwohl, Umweltschutz und Arbeitsschutz müssen in allen EU-Ländern gleich sein.“ Näßl freut sich über immer mehr Bauern, die bereit sind, neue Wege zu gehen und auf eine biologische Landwirtschaft umzustellen. Gleichzeitig sieht er aber Probleme in der Vermarktung: „Für Ackerbaubetriebe kristallisiert sich schon jetzt heraus, dass die kommende Ernte kaum oder nur erschwert vermarktet werden kann. Es fehlt an Netzwerken was Abnehmer und Verarbeitungsbetriebe angeht. Es wäre auch an der Politik, diesen Wandel hin zur ökologischen Landwirtschaft zu erkennen und den Absatz bzw. den Weg zum Verbraucher zu unterstützen.“
Die Grünen Kandidatin sieht im Ökologischen Landbau die Landwirtschaft der Zukunft: „Bei der Wahl am 26. Mai werden die Weichen für eine andere Landwirtschaftspolitik „Klasse statt Masse“ gestellt. Unser Boden nährt uns und deshalb muss die Förderung der Bodenfruchtbarkeit in den Mittelpunkt politischen Handelns gestellt werden.“ Raab freut sich über jeden Ökobauern und jede Ökobäuerin. Bezirksrat Albert Riedelsheimer sieht neben der Bioprodukte-Erzeugung auch den Staat in der Pflicht, den Absatz von Bioprodukten in seinen Kantinen und Küchen zu fördern. „Regionale Wertschöpfung hilft dem ländlichen Raum und den Menschen, die dort leben.“, ergänzt die Kreisvorsitzende Ursula Kneißl-Eder. (pm)