Symbolbild. Bild: pixabay
Die Resolution der Stadt Augsburg zum Fachkräftemangel im sozialen und pädagogischen Bereich stößt auf großes Interesse bei Landkreisen und kreisfreien Städten in ganz Schwaben.

Bei einem Treffen mit Oberbürgermeisterin Eva Weber haben alle anwesenden Oberbürgermeister, Landrätinnen und Landräte erklärt, sich der Resolution anschließen zu wollen. Auch Landrat Stefan Rößle stellt sich neben seinen Amtskolleginnen und –kollegen aus den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen, Günzburg, Neu-Ulm, Lindau, Unterallgäu, Oberallgäu und Ostallgäu hinter die Augsburger Erklärung, der sich zudem die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmingen anschließen.

Steigender Betreuungs- und Bildungsbedarf

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Dass die Resolution auch über die Stadtgrenzen hinaus auf so viel Unterstützung stößt, zeigt wie dringend und groß die Notwendigkeit zu handeln ist. Der Bedarf an guter Bildung sowie an bedarfsorientierter Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist den vergangenen Jahren und insbesondere im Hinblick auf Ganztagesbetreuung, Ukraine-Krieg sowie Corona-Pandemie enorm gestiegen. Gleichzeitig herrscht ein eklatanter Mangel an Fachkräften. Die Städte und Landkreise in Schwaben kämpfen alle mit den gleichen Sorgen und sind am Ende ihrer Möglichkeiten. Wir brauchen einen Schulterschluss mit dem Freistaat Bayern und dem Bund, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“

Unter anderem fehlen den Kommunen Fachkräfte, um dem steigenden Betreuungsbedarf bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerecht zu werden, und auch in die offene Kinder- und Jugendarbeit und der Kinderschutz sind vom Fachkraftmangel betroffen.

Sechs Forderungen zur systematischen Gewinnung und Bindung von Fachkräften

Der Augsburger Stadtrat hat die Resolution am 26. Januar 2023 einstimmig verabschiedet. Mehr als 50 Einrichtungen tragen diese Erklärung neben der Augsburger Stadtpolitik mit, darunter u.a. das Rote Kreuz, der Kinderschutzbund, der Stadtjugendring Augsburg und Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Gemeinsam unterbreiten sie darin Vorschläge für Verwaltungs- und Verfahrenserleichterungen, Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensiven, Imagekampagnen und finanzielle Zusagen.

Sechs konkrete Forderungen umfasst die vierseitige Resolution: mehr Ausbildungskapazitäten zu schaffen, mehr Fachkräfte zu gewinnen, das Berufsimage im pädagogischen und im sozialen Bereich aufzuwerten, Fachkräfte zu binden und zu sichern, den Lehrkräftemangel nachhaltig zu beheben und einen erfolgreichen Wiedereinstieg nach Auszeiten zu ermöglichen.

Oberbürgermeisterin Eva Weber übergab die Resolution Ende Januar an Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf. (pm)