Reinhard Neff, der Leiter des Arbeitskreises „Fahr Rad“ hat zusammen mit dem Team um Gerd Böhnlein und Wolfram Wegele das aktualisierte Radverkehrskonzept an Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel vor dem Rathaus übergeben. Bereits vor zwei Jahren wurde dies zum ersten Mal den Nördlingern in einer Veranstaltung vorgestellt.
Nördlingen - Das Gutachten soll dem Lenkungskreis der Stadt Nördlingen helfen, weitere deutliche Verbesserungen voranzubringen. Grünen-Stadträtin Andrea Eireiner begrüßte daher ausdrücklich, dass sich der gesamte Stadtrat und die Verwaltung mit dem Oberbürgermeister darin einig sind, Radfahren in Nördlingen attraktiver zu machen und die Bürger daran auch zu beteiligen. Dazu würde auch der derzeitige web-basierte digitale Fragebogen beitragen. Über 70 Radfreunde haben sich bereits daran beteiligt.
Das grüne Konzept umfasst neue Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Gerade beim neuen Wemdinger Tunnel sehen sie bereits Diskussionsbedarf: „Ob stadtauswärts auf einer Gesamtbreite von ca.2,70 m ein beidseitiger Zweirichtungsradverkehr und eine Spur für Fußgänger gut ist, wird sich zeigen. Ein Begrenzungsstreifen wäre sicher hilfreich.“, so Reinhard Neff. „Eine weitere Fahrbahnverengung durch Anbringen von Schaukästen an der Tunnelinnenseite, wie es die CSU vorschlug, macht die Situation sicherlich nicht einfacher - Konflikte zwischen Fußgänger und Radfahrern wären damit vorprogrammiert“. Ob es auch sinnvoll ist, den Radverkehr stadteinwärts über zwei Verkehrsinseln zu führen, bleibe abzuwarten. Geplant sei, dass die Radfahrer hier absteigen müssen.
„Wir sind also sehr gespannt wie attraktiv und sicher der neue Wemdinger Tunnel auch für Radfahrer sein wird.“ fasste Stadtrat Wolfgang Goschenhofer zusammen. „Wir schätzen, dass ca. 20 Prozent der Einwohner ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad zurücklegen – gerade mit dem Aufkommen der eBikes Tendenz steigend! Durch positive Anreize und eine Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur wollen wir dazu beitragen, dass die Wahl in Zukunft noch häufiger aufs Rad fällt. Dafür brauchen wir eine Neuordnung des städtischen Verkehrs. Das Fahrrad ist dabei von zentraler Bedeutung. Das Fahrrad ist ein klimaneutrales Verkehrsmittel, es produziert null Emissionen. Radverkehrsförderung dient also auch dem Klimaschutz und der Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Nördlingen.“.
Mehr Radverkehr bedeute weniger Raum für Verkehrsflächen wie zum Beispiel Parkplätze und mehr Platz für öffentliches Leben und Begegnung in der Stadt. Die GRÜNEN setzen sich deshalb für eine spürbare Veränderung im Verkehr zugunsten des Fahrrads ein: Bis 2025 soll in Nördlingen einen Radverkehrsanteil von 35 Prozent erreicht werden.
Gerd Böhnlein bringt es auf den Punkt: „Radfahren ist schnell, macht Spaß, ist gesund, schützt die Umwelt, verbessert damit die Lebensqualität in unserer Stadt und ist auch noch kostengünstig.“ (pm)