Der Veranstaltungsort hätte nicht besser gewählt werden können, um über die Zukunft zu reden: das Nördlinger RiesKraterMuseum. Die Referentin des Abends, Dr. Christine Wörlen, war diese kompetente Unterstützung. Christine Wörlen ist gebürtige Nördlingerin, berät mit ihrer Firma Arepo Consult seit über 10 Jahren in Berlin das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und Fraktionen des Deutschen Bundestages bei der Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende. Zuvor war sie Bereichsleiterin Erneuerbare Energien bei der Deutschen Energieagentur (dena) GmbH und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“. In ihrer täglichen Arbeit gewinnt sie einen umfangreichen Überblick darüber, „was geht“ und welche Kosten und Nutzen damit verbunden sind.
Oberbürgermeisterkandidat Wolfgang Goschenhofer und die Klimaexpertin Dr. Christine Wörlen kommentierten zunächst die aktuellen Entwicklungen zu Klimaschutz und Kohleausstieg auf Bundesebene im Allgemeinen und dann vor allem das Nördlinger Klimaschutzkonzept. Sie präsentierten Ideen für effektiven Klimaschutz und zeigten erfolgreiche Initiativen aus ganz Deutschland.
„Wirklich effektiver Klimaschutz findet nicht in der großen Politik oder in Berlin statt,“ so Christine Wörlen, „er geschieht hier, auf dem Land, bei uns.“ Und sie nannte zahlreiche genauso faszinierende wie einfache Beispiele, um bei diesem Thema schnell voran zu kommen. Dazu gehört vor allem auch das „Wollen“ der Politik vor Ort, beispielgebend nannte sie hier die Absicht von Wolfgang Goschenhofer, in Falle seiner Wahl Klimaschutz zur Chefsache zu machen. „Wir haben als Kommune die Verpflichtung mit gutem Beispiel voranzugehen.“
Das Klimaschutzkonzept der Stadt Nördlingen von 2012 sei beredtes Beispiel, so Christine Wörlen, für solch zögerliches Verhalten: „Es war damals schon wenig ambitioniert, nicht wenige Daten teils ungenau oder schlichtweg falsch, davon wurde wenig umgesetzt, und es ist heute schon überholt.“ Und Wolfgang Goschenhofer fügte hinzu, dass es trotzdem weit mehr als 50.000 Euro gekostet habe: „Für ein Gutachten, das in der Schublade verschwand. Für dessen Umsetzung mittels Anstellung eines Klimaschutzmanagers, mit anfangs 90%-iger Förderung, fehlte bedauerlicherweise der politische Wille.“
Anhand von Beispielen aus anderen Kommunen und Landkreisen erklärte Dr. Wörlen, wie und mit welchen Maßnahmen die künftige Stadtverwaltung Nördlingens Vorbild für ihre Bürger sein könnte: von Solaranlagen über Fuhrparks, von Aktionen zur Aufklärung und Information bis hin zu Lernprojekten für Schulen.
Für alle Beteiligten, die im Laufe des Abends aktiv ihre Ideen und Vorschläge einbringen konnten, war diese Veranstaltung richtungweisend. Diese Richtung konsequent zu verfolgen und effektive Maßnahmen in die Wege zu leiten, haben sich die Nördlinger GRÜNEN auf die Fahnen geschrieben. Und zusammen mit ihrem OB-Kandidaten - sollte er gewählt werden - wollen sie das schaffen. Das war der übereinstimmende Tenor aller Teilnehmer nach dem aufrüttelnden Vortrag von Christine Wörlen und den intensiven Diskussionen im Anschluss. (pm)