Nach der langen Corona-Abstinenz lud Kreis- und Gemeinderat der Linken Manfred Seel zu einer Online-Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Asbach-Bäumenheim ein. Es entwickelte sich ein dreistündiger Meinungsaustausch, der auch zeigte, dass in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Bäumenheim dringender Handlungsbedarf besteht. Seel erläuterte einleitend zunächst den aktuellen Haushaltsplan, dessen Gewichtung seiner Meinung nach einseitig sei.
Eine hitzige Diskussion
„In Zeiten des notwenigen Klimaschutzes und der Diskussion der Nachhaltigkeit findet sich für dieses Thema weder ein Wort noch ein Ansatz im Haushalt. Ganz im Gegenteil wird auf Teufel komm' raus gebaut, so zum Beispiel ist ein nicht notwendiger Finanzansatz in Millionenhöhe für den Umbau des Rathauses enthalten“, so Seel laut einer Pressemitteilung.
Was noch schlimmer sei: Es werde, anstatt für die Umwelt etwas zu tun, ein nicht notwendiger Flächenfraß für einen nicht notwendigen Straßenbau vorgenommen. Sich hinter einem Feigenblatt wie einer Blumensamenverteilung zu verstecken, beweise das Nichterkennen der Problematik in Asbach-Bäumenheim. Während weltweit, in allen Erdteilen, allen Ländern und besonders in allen Kommunen in Deutschland über das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz massiv diskutiert, überlegt und auch beschlossen werde, heiße es in Bäumenheim: Fehlanzeige.
Die lebhafte Diskussion zeigte, so die Mitteilung weiter, dass die Mitglieder sich eine energieautarke Gemeinde mit einer dezentralen Energieversorgung vorstellen können. Seel erklärte, er habe schon vor Jahren den Rückkauf des Stromleitungsnetzes beantragt und empfohlen, wie auch die Forcierung der Wasserkraft. Ein Mitglied: „Ich würde es mir so sehr wünschen, dass meine finanziell gut ausgestattete Heimatgemeinde mit gutem Beispiel voran ginge.“ Die lebhafte Diskussion habe aufgezeigt, wie groß die Defizite diesbezüglich in Bäumenheim seien, angefangen von dem Leitungs-Rückkauf über eine dezentrale Stromversorgung bis hin zum zweiten Wasserkreislauf in Neubaugebieten, aber auch, wie weltweit in eine „Bäume-Pflanzaktion" zu investieren sei bis hin zum Ressourcenschutz.
Korrekte Herangehensweise ist gefragt
Auch eine eigene Wasserversorgung, die nicht nur von finanziellen Vorteilen geprägt sei, bis hin zu einer eigenständigen Kläranlage, die auch biologisch sein könne, waren die Diskussionsthemen. Die Teilnehmer stellten dabei Klima und Umweltschutz, also auch Nachhaltigkeit, in den Mittelpunkt, aber sprachen auch Kosteneinsparungen an. „Angefangen von der Wasserpreis-Kostenexplosion, aber auch zu den teuersten Strompreisen der Welt bis hin zu der überteuerten Kläranlagenkosten von Donauwörth“, so Seel, „benötigen wir Konzepte, um die finanzielle Belastungen für die Bürger*innen geringer zu halten und gleichzeitig auch einen aktiven Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz zu leisten. Beides ist möglich, wenn man nicht nur Mammut-Bauprojekte im Auge hat, und immer sein eigenes Arbeitsumfeld verschönern will.“
In Bäumenheim fehle einfach der Mut, so Seel, zu alternativen und konsequenten Vorgehensweisen in Sachen Umwelt. Jeder Unternehmer müsse sich seit geraumer Zeit bei diesem Thema neu orientieren. Die Versammlungsmitglieder forderten Gemeinde- und Kreisrat Seel auf, das Thema in den Gemeinderat einzubringen und zu thematisieren. Manfred Seel versprach, dass er es bei diesem Thema nicht an Mut vermissen lassen werde. (pm)