Bei der Mitgliederversammlung des CSU-Stadtverbands Wemding im Bräuhaussaal des Hotels Meerfräulein setzten sich die Wemdinger Christsozialen intensiv mit der vergangenen Bundestagswahl auseinander. Ortsvorsitzender und Kreisrat Gottfried Hänsel ging zunächst im Allgemeinen auf das generelle Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl ein. Das Wahlergebnis von knapp über 24 Prozent sei ein herber Verlust für die Union. Großen Respekt verdiene Armin Laschet, der, nicht zuletzt erschwert durch den Parteivorsitzenden der CSU einen sehr schwierigen Wahlkampf zu bewältigen und nach der Wahl die gesamte Verantwortung für das Ergebnis der Union auf sich genommen hatte.
Auch auf Ortsebene musste die CSU Wemding erhebliche Stimmenverluste hinnehmen. So konnte die CSU bei den Erststimmen nur noch 40 Prozent der Stimmen erreichen. In der Vergangenheit lag dieser Wert bei rund 47 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen sank das Ergebnis sogar auf 34,8 Prozent. „Wir liegen in Wemding noch über dem Landeswahlergebnis“, analysierte Hänsel. Für ihn steht jedoch fest, dass aufgrund dieser Ergebnisse Handlungsbedarf besteht. Die CSU müsse sich wieder danach besinnen, wo ihre Wurzeln liegen. Hierzu bedarf es klarer Aussagen im Hinblick auf ein verständliches sowie verantwortbares Zukunftsprogramm. Gerade auch das bekannte CSU-Motto „Näher am Menschen“ gelte es wieder mit Leben zu erfüllen. Die Basis muss in den Augen Hänsels wieder aktiv in die politische Meinungsbildung mit einbezogen werden. Dadurch werden politische Entscheidungen für die Bürgerschaft wieder nachvollziehbarer gemacht. Der CSU Stadtverband Wemding will sich auch weiterhin zu kommunalpolitischen Themen einbringen und wieder verstärkt in der öffentlichen Meinung wahrgenommen werden. Die Wemdinger Christsozialen erhoffen sich dadurch eine breitere Akzeptanz für die CSU, gerade auch im Hinblick auf künftige Wahlen, damit die CSU wieder zu alter Stärke zurückfinden kann.
Zahlreiche Mitglieder für politische Zugehörigkeit geehrt
Die große Stärke der CSU waren schon immer die aktiven und treuen Mitglieder. Hierzu konnten im Ortsverband 16 Mitglieder für ihre jahrzehntelange Treue zur Christlich Sozialen Union ausgezeichnet werden. Beim Blick auf die Jubilare merkte Gottfried Hänsel an, dass sämtliche zu ehrende Mitglieder neben dem kommunalpolitischen Engagement auch über viele Jahrzehnte im kulturellen, sozialen, kirchlichen oder gesellschaftlichen Bereich sowie in der Feuerwehr oder beim Roten Kreuz aktiv engagiert sind. Dieser enorme Einsatz sei eine Bereicherung für die Gesellschaft und führe zu einer aktiven Bürgergesellschaft. Besonders erfreulich ist, dass mit Erna Thum, Anni Schlecht, Rudolf Spielvogel sowie Leo Leckel gleich vier Jubilare für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden konnten. Karlheinz Mohrholz wurde für 55 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten Hans Schneider, Franz Lachner, Sylvester Hänsel, Bernd Leinfelder, Konrad Reicherzer, Willi Hönle und Karl Strauß. Mit Frau Anni Fackler und Helmut Kopp konnte zwei langjährigen Mitgliedern für 40 Jahre Treue gedankt werden. Schließlich erhielten Franz Schneid und Helmut Schmidt für 25 Jahre Mitgliedschaft eine Ehrungsurkunde.
Hausärztliche Unterversorgung in Wemding
In seinem Grußwort dankte Ehrengast und Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler den Jubilaren für ihren großen Einsatz zum Wohle der CSU. Es sei ein gutes Zeichen, wenn Ehrungen durchgeführt würden, da dies von einer breit aufgestellten Mitgliederschaft innerhalb des Ortsverbandes zeuge. Fackler plädierte ebenfalls für einen breiter aufgestellten Bürgerdialog. „Die Basis der Partei hat ein sehr hohes Interesse daran, dass es mit der CSU gut weitergeht“, so Wolfgang Fackler. In seiner Funktion als Stimmkreisabgeordneter referierte Fackler zudem über die Landespolitik. Mit Nachdruck befasse er sich aktuell mit dem Thema der hausärztlichen Versorgung in Wemding. Es sei offenkundig, dass eine allgemeinärztliche Unterversorgung für den Raum Wemding bestehe. Aus diesem Grund müsse eine zielführende und qualifizierte Lösung zeitnah erarbeitet werden, da die aktuelle Situation für die Patienten in Wemding eine Zumutung sei. Als ein positives Zeichen für Wemding empfinde er seine Bemühungen zur Einrichtung einer dritten Atemschutzwerkstatt des Landkreises in den Räumlichkeiten des neuen Feuerwehrhauses. Hierzu hat das Innenministerium kürzlich abschließend grünes Licht gegeben. (pm)