In diesem Tunier konnten die Angels Freitagabend die gastgebende Mannschaft vom BBC Grengewald nach einem hochklassigen Spiel knapp mit 67:65 schlagen. Dabei führte der Eurocupqualifikant aus Luxemburg bis kurz vor Schluss. Doch eine überragende Mannschaftsgeschlossenheit und eine bestens aufgelegte Sami Hill (24 Punkte) drehten dank enormer Physis das Spiel (14:28, 18:13, 18:11, 17:13) und brachten den Rieserinnen einen viel umjubelten und verdienten Sieg ein. Coach Ajtony Imreh fand anerkennende Worte. „Wir konnten das Spiel von minus vierzehn auf plus zwei drehen, das bedeutet, wir müssen unsere harte Arbeit in jedem Training fortsetzen, weil wir fitter waren als unser Gegner, vor allem in der zweiten Halbzeit. Es war wieder ein perfektes Teamwork.“ Verbesserungswürdig fand Imreh noch das Verteidigen Eins gegen Eins.
Keine siebzehn Stunden später mussten die Angels in der Halle gegen einen weiteren Eurocup-Teilnehmer antreten. Die Panther aus Lieges (Lüttich) traten mit der turniergrößten Spielerin, der 1,96 Meter großen US-Amerikanerin Brittany Brewer, an. Diese nutzte, trotz sehr guter Verteidigungsarbeit der Angels, ihre Vorteile unter dem Korb für 21 Punkte. Die Nördlingerinnen ließen sich aber vom imposanten physischen Auftreten der Belgierinnen wenig beeindrucken und machten da weiter, wo sie am Vorabend aufgehört hatten. Knallharte Defense und eine gute Offense brachten eine knappe 15:14 Führung nach dem ersten Viertel. In diesem zeigte Marina Dzinic endlich auch ihre Qualitäten im Angriff. Am Ende standen zehn Punkte auf ihrer Habenseite. Mit zunehmender Spieldauer merkte man den Kraterbasketballerinnen aber dann den Kräfteverschleiß vom Vortag an. Über ein 28:33 zur Halbzeit zogen die Panther auf 40:52 und zum 53:70 Endstand weg. Dennoch zeigten die Rieserinnen auch in diesem Spiel Moral, arbeiteten sich immer wieder auf unter zehn Punkte ran und hielten die Niederlage in Grenzen. Erfreulich zudem: mit Bianca Helmig war die zweitjüngste Spielerin der Nördlingerinnen Topscorerin im Team der Eigner Angels mit dreizehn Punkten, nachdem sie zu Beginn der zweiten Halbzeit nur vier Punkte auf dem Scoreboard hatte.
Das letzte Spiel des Tuniers
>Erneut keine 24 Stunden nach dem Lüttichspiel traten die Eigner Angels zum dritten und letzten Turnierspiel gegen den Aufsteiger und kommenden Bundesligakonkurrenten Capitol BasCats Düsseldorf an. Diese verloren am Vortag vormittags ihr erstes Spiel gegen Saarlouis mit 63:92 und gewannen abends gegen Grengewald. Hier wollte Coach Imreh angesichts der Turnierstrapazen eingeübte Verteidigungssysteme, insbesondere im Eins gegen Eins üben. Doch das gelang erst mal gar nicht. 9:0 nach zweieinhalb Minuten, zwei Turnovers und wenig Verteidigungsarbeit zwangen Angels-Coach Ajtony Imreh erst einmal zu einer lautstarken Auszeit. Nach dreieinhalb Minuten schloss Anissa Pounds mit drei Dreiern auf (9:9). Die Eigner Angels waren jetzt wach. Doch auch die BasCats waren voll auf der Höhe und spielten die Zonenverteidigung der Angels immer wieder aus (7.Minute, 20:11). Den Nördlingerinnen gelang es nicht, den gewohnten Verteidigungsdruck aufzubauen und ließen vor allem im Angriff zu viel liegen. Verdient verlor man das erste Viertel mit 24:16, erlaubte man den BasCats zu viel „im eigenen Haus“, der Zone. Der Start ins zweite Viertel war gegensätzlich zum ersten. Nach zwei gespielten Minuten stand es nur noch 26:25 und es gab bereits den fünften Dreier von Anissa Pounds. Allerdings bemängelte Coach Imreh zu Recht das Abfeiern der erfolgreichen Aufholjagd und die leichten Punkte von Düsseldorf. In der fünfzehnten Minute dann die erste Führung für die Angels aus Nördlingen (34:32). Sprach man den Rieserinnen einen hohen Verschleiß zu, zeigte sich dieser nun bei den Düsseldorferinnen, die am Vortag zwei Spiele zu bestreiten hatten. Andererseits stand nun auch die Defense der Kraterbasketballerinnen. Eine verdiente 43:38 Führung gegen einen tapfer kämpfenden Bundesligaaufsteiger war die Folge. Bedenkt man den Kräfteverschleiß beider Teams, entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Die Angels legten vor, die BasCats versuchten mitzuhalten (28. Minute, 54:49). Aber die Nördlingerinnen konnten mit dem Reboundverhalten nicht zufrieden sein. Gegen Ende des dritten Viertels schien sich die Fitness des Teams von Ajtony Imreh erneut durchzusetzen. Vor allem Meg Willson mit zwei tollen Steals und aufmerksamer Verteidigung war an der 58:49-Führung maßgeblich beteiligt. Die Crunchtime begann unmittelbar nach Beginn des letzten Viertels. Mit hoher Intensität gingen beide Teams noch einmal in dieses Spiel und holten die letzten Körner aus sich raus. Hier zeigte sich einmal mehr der „One“-Team-Gedanke der Nördlinger Eigner-Mädels. Es war selten, dass Düsseldorf bei Fastbreaks in der Überzahl war. Immer wieder halfen die Angels sich aus. 64:55 stand es in der 35. Minute, als Mariam Haslé-Lagemann zwei wichtige Rebounds für die Nördlinger holte, die man in vier Punkte ummünzen konnte und Düsseldorf zu einer Auszeit zwang (68:57). Doch Düsseldorf konterte mit einem 6:0-Lauf. Dem wiederum setzten die Angels fünf Punkte entgegen. Vor allem Elina Koskiemes war in den letzten Sekunden der Fels in der Brandung und warf mit zwei Steals und drei Punkten die Eigner Angels endgültig zum 74:69-Sieg gegen einen starken Aufsteiger aus Düsseldorf nach erneut zwischenzeitlich deutlichen Rückstand. (pm)
Insgesamt spielten in diesem Turnier:
Mona Berlitz (2 Punkte Grenewald /1 Punkt Liege / 0 Düsseldorf), Elina Koskimies (7/7/10), Sami Hill (24/10/10), Marina Dzinic (6/10/4), Mariam Hasle-Lagemann (2/2/9), Meg Wilson (10/6/19), Anissa Pounds (13/4/15), Bianca Helmig (3/13/7).