Theaterprojekt

Bist Du behindert, – oder was?!?

Pädagogen und Schauspielerin der Christoffel-Blindenmission (CBM). Bild: Svetlana Huber-Doskoch
Wie fühlt man sich in völliger Dunkelheit, wenn man eigentlich gewohnt ist, die Welt mit den eigenen Augen wahrzunehmen? Ist es möglich, auch ohne Augenlicht ein normales Leben zu führen? Genau das durften über 300 Schüler/-innen der Ludwig-Bölkow-Berufsschule in der Woche vom 01.07.2019 bis 05.07.2019 am eigenen Leib spüren.

Das interaktive Theaterstück „Ich habe was zu sagen!“ der Christoffel-Blindenmission (CBM) erzählt die wahre Geschichte einer Frau namens Mourine aus Kamerun, die durch eine Krankheit plötzlich erblindete. Das gewohnte, normale Leben scheint für Mourine nicht mehr möglich zu sein. Sie kämpft mit Ausgrenzung aus der Dorfgemeinschaft, zweifelt zunehmend an sich selbst, fühlt sich nutzlos, doch findet sie mit Mut und Stärke ins Leben zurück.

Immer wieder werden die Jugendlichen geschickt in zum aktiven Mitmachen aufgefordert. Mit speziellen Brillen ausgestattet, erleben sie sich plötzlich selbst blind. Dabei versuchen sie ohne Sehvermögen solche alltäglichen Dinge wie Wasser eingießen oder zwei gleiche Socken finden zu bewältigen. Dabei kommen unterschiedliche Strategien zum Einsatz. Vor allem versucht man das Sehen durch andere Sinne bewusst zu substituieren. Es entsteht dabei ein Aha-Effekt. Genau dieser Perspektivwechsel ermöglicht mehr Verständnis für Menschen mit Behinderungen. Abschließend wird von der Schauspielerin dargestellt, wie Mourine durch einen Impuls der CBM lernte, trotz ihres Handicaps wieder selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.

Das CBM-Mitmach-Theater gastierte an der Ludwig-Bölkow-Berufsschule auf Initiative der Fachbetreuerin Religion, Birgit Keitel. Die insgesamt acht Vorstellungen fanden nicht nur bei den Schülern und Schülerinnen großen Anklang, sondern auch bei der Lehrerschaft der Ludwig-Bölkow- Schule. (pm)