Rund um die historische Altstadt sind 2009 zahlreiche Parks und Gärten im Rahmen der kleinen Landesgartenschau entstanden. Mehr als zehn Jahre später lässt die Gartenschau die Stadt Rain noch immer aufblühen.
Blumenpark Dehner
Der Blumenpark in Rain ist ein 115.000 Quadratmeter großes „grünes“ Einkaufs- und Veranstaltungszentrum. Angegliedert ist hier der einzigartige Schaugarten, der auf über 30.000 Quadratmetern für Tourist*innen wie Anwohner*innen eine der beliebtesten Attraktionen in der Region ist. Parkanlagen und Landschaftsarchitektur sind ein Spiegel der Zeit, in der sie entstanden sind: Man denke an die barocken Schlossanlagen, in denen der symmetrische Aufbau des Gartens die Kontrolle des Menschen über die Natur verkörpern soll. Oder gegensätzliche Parkanlagen wie den „Englischen Garten“, in dem sich das Prinzip der natürlichen Landschaft zeigt, dass dem Auge des Betrachters Vergnügen bereiten soll.
Auch der Schaugarten in Rain hat sein Gesicht immer wieder gewandelt und lässt Besucher*innen damit ein Stück weit durch die Geschichte der BRD wandeln: Bereits 1947 zur Firmengründung von Dehner angelegt, war der Schaugarten auch gleichzeitig ein Schaufenster dafür, welche gärtnerischen Möglichkeiten sich Hausbesitzer*innen daheim verwirklichen können.
Höhepunkt dieser Entwicklung war die Blumenschau bei Dehner, die erstmals 1968 stattfand: Zu dieser Leistungsschau der Gärtnerkunst mit Volksfestcharakter wurden circa 100.000 Besucher*innen erwartet. Auf einer Fläche von über 30.000 Quadratmetern verwandelten die Dehner Florist*innen Motive aus der Märchen- und Fabelwelt mit kunstvoll arrangierten Frischblumengestecken in ein farbenprächtiges Blumenmeer. 2009 wurde das Gelände im Rahmen der kleinen Gartenschau in Rain um den 12.000 Quadratmeter großen Naturlehrgarten erweitert. Mit dem Erfolg der Firma Dehner wuchs auch der Park an Größe und Umfang: Besucher*innen aus allen Teilen des Bundesgebietes kommen deshalb gerne gerade während der Sommermonate nach Rain. Auch 2022 zum 75-jährigen Firmenjubiläum zeigte sich der Schaugarten wieder von einer neuen, modernen Seite.
Stadtpark
In den ehemaligen Wallanlagen am nördlichen Stadtmauerring verlief ein breiter, teilweise mit Wasser gefüllter Graben. Die Wallanlagen wurden 1803 an Rainer Bürger*innen verkauft, die hier ihre privaten Gärten anlegten. Nun umschließen auf einer Fläche von etwa fünf Hektar die Wallgärten als grünes Band die Altstadt. Im Zusammenspielmit den vorhandenen Privatgärten und den alten Obstbäumen formte diese 2009 zur bayerischen Regionalgartenschau neugestaltete Oase mitten in der Stadt eine harmonische Einheit.
Der Stadtpark bietet Tourist*innen und Anwohner*innen gleichermaßen viel Raum für Ruhe und Erholung.
Schloss
Das herzogliche Schloss ist ein spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert. Es entstand unter den Wittelsbacher Herzögen Stephan III. und Ludwig VII. Ursprünglich war das Gebäude eine Dreiflügelanlage umgeben von einem Wassergraben. Nach Norden und Osten war das Schloss durch die Schloss Bastei sowie die Stadtmauer gesichert. Der einzige Zugang war über eine Zugbrücke an der Südseite des Schlosses möglich.
1890 wurde der Ostflügel abgebrochen und 1960 wurden die Wassergräbenaufgefüllt. Das Schloss diente hauptsächlich als Amtssitz des Rainer Landrichters, seit 1880 des Amtsgerichtsdirektors. Später diente es Vertriebenen und Schulklassen als Unterkunft und nunmehr als Vereinsgebäude. Der Schlossgarten lockt mit einem romantischen Ambiente aus Blumen und stilvoll angelegten Beeten, die sich durch abgestimmte Farbakzente wunderbar der historischen Mauer anpassen. Auf dem Schlossgelände findet alljährlich auch die beliebte Rainer Schlossweihnacht statt.
Donau-Lechspitz
Wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt befindet sich eine naturbelassene Oase zum Wandern und Radeln.
Am Donau-Lechspitz mündet der Lech bei Marxheim in die Donau. Entstanden ist an dieser Stelle ein rund drei Quadratkilometer großes Naturparadies, das weitestgehend sich selbst überlassen ist.
Vorbei am Wasserwerk Genderkingen gelangt man durch die Wälder bis zum Lechspitz. Hier endet der immerhin 256 Kilometer lange Lech, der in Vorarlberg in Österreich entspringt. Wer einen Rundkurs laufen möchte, kann von hieraus dem Weg entlang des Lechs bis zur Staustufe nach Feldheim folgen.
Dort überquert man den Fluss und folgt diesem bis zur Bundesstraße 16, wo man erneut den Lech quert. Von dort aus kann man entlang des Lechs zurück zum Startpunkt laufen. Dieser Rundweg ist rund 15 Kilometer lang und gibt einen Einblick in dieses ganz besondere Stück Natur. Entlang des Weges gibt es zahlreiche Schilder, die über die Nutzung des Waldes und die Bedeutung für die Region.