Nordschwaben

Nordschwabens faszinierende Pflanzenwelt

Österreichischer Ehrenpreis. Bild: Jürgen Adler
Beim Spazierengehen oder Wandern nach der nordschwäbischen Flora Ausschau halten, dazu lädt die Arbeitsgemeinschaft Flora Nordschwaben ein. Südlich und nördlich der Donau gibt es viele ausgeschilderte Wege, wie den DonAUwald-Wanderweg, Schäferweg, Sieben-Hügel-Weg, Jakobsweg und Fern-Wanderwege. Auch dort sind beiderseits des Weges viele Wildpflanzen zu entdecken.

Bitte zu Fuß gehen! Das Fahrrad ist zu schnell, um botanische Schönheiten zu entdecken. Wer die Ausblicke genießen möchte, sollte die Wege mit offenen Augen und Ohren gehen – deshalb bitte ohne Handy am Ohr. Einige Beispiele aus Nordschwabens wunderbarer Pflanzenwelt:

Donau-Auwälder:

Schwanenblume. Bild: Jürgen Adler

Bekannt sind die atemberaubenden Vorkommen der Märzenbecher z. B. bei Leipheim oder Genderkingen. Im Auwald bei Offingen sind neben Wimper-Segge, Seidelbast, Schlangen-Lauch auch die dunkelgrünen Stängel des Winter- Schachtelhalms zu finden.

Kalk-Buchenwälder:

Ein ganz wertvoller Waldtyp der Schwäbischen Alb. Ein Spaziergang auf dem alten Rennweg südlich von Amerdingen istimmer ein Erlebnis. Neben dem kalkliebenden Leberblümchen, wachsen dort auch Aronstab, Ährige Teufelskralle, Immenblatt und Behaarter Fichtenspargel. Besonders aufmerksame Wanderer können sogar Orchideen entdecken

In den bodensauren Wäldern des Nord- und Ostrieses wachsen Heidekraut (Erika), Wintergrün, Bärlapp und der Adlerfarn.

Nordschwaben ist reich an Trockenrasen (Heiden) diese Schutzgebiete sollten aber bitte nicht mit Berg-Rädern befahren werden, da es sich um Schutzgebiete handelt: Bei Fronhofen oder Heroldingen leuchtet schon vom Weg aus das Gelb des Wohlriechenden Schöterichs. Neugierige mit guten Augen sehen an Felsköpfchen den winzigen Dreifinger-Steinbrech oder den im Ries beheimateten Österreichischen Ehrenpreis. Es gibt überall etwas zu bestaunen, zu bewundern, aber auch zu beschützen. Die größte Artenvielfalt ist rund um Harburg zu sehen.

Gewässer:

Portulak. Bild: Jürgen Adler

Im Sommer lassen sich in Ufernähe der Wörnitz bei Brünsee die Blätter und Blüten des Europäischen Froschbiss erkennen. Das Rosa der Schwanenblume und das Gelb der Wasser-Sumpfkresse buhlen um Aufmerksamkeit bei Insekten und Menschen. Auf Kiesflächen an Baggerseen bei Höchstädt leuchtet rot das Kleine Tausendgüldenkraut.

Friedhöfe:

Es gibt eine eigene Friedhofs-Flora. Hier sind nicht die Grabbepflanzungen gemeint. Wer Grabstätten von Angehörigen oder Freunden aufsucht, darf auch seine Blicke auf die Wege und die freien Flächen richten. Der Acker-Gelbstern hat auf Friedhöfen eine Nische zum Überleben gefunden. Auf den Kieswegen leuchtet das Rosa der Zwergwolfsmilch oder die gelben Blüten des Portulaks. Beide nehmen die Tritte den Friedhofsbesuchern nicht übel.

Wiesen:

Es liegt in unserer Verantwortung, wie lange wir noch bunte Wiesen bewundern können: Das Rosa der Kuckucks-Lichtnelke, das helle Blau vom Wiesen-Storchschnabel, das Dunkelrot vom Großen Wiesenknopf oder das Gelb vom Wiesen- Bocksbart. Es wäre noch von vielen Besonderheiten zu berichten.

Einen guten Einblick in die vielfältige Flora Nordschwabens bietet das Buch „Bilder zur Flora von Nordschwaben“, das 2022 vom Verein ARGE Flora Nordschwaben herausgegeben wurde.

Über 500 Pflanzen sind dort abgebildet, viele mit Detailaufnahmen. Die Pflanzen-Bilder sind in sechs Lebensräumen eingeteilt. Das Buch, „Flora von Nordschwaben“, das der Verein 2017 herausgegeben hat, zeigt die Verbreitung von über 1900 Wildpflanzen. Beide Publikationen sind im örtlichen Buchhandel zu erwerben.

Zwei Bücher zum Thema Flora und Fauna von Nordschwaben hat die Arbeitsgemeinschaft Flora Nordschwaben e.V. mittlerweile herausgebracht. 2017 erschien der Titel „Flora von Nordschwaben“. 2022 folgte der Bildband „Bilder zur Flora von Nordschwaben“. Wer sich für die Bücher interessiert kann unter folgender E-Mail-Adresse Kontakt aufnehmen: j.b.adler@freenet.de

Von Gastautorin Brigitte Adler, Arbeitsgemeinschaft Flora von Nordschwaben.