Ab diesem Zeitpunkt legte Günzburg eine gar prächtige Entwicklung hin. Günzburg erhielt das Stadtrecht, ein Spital, ein Schloss und die Lateinschule. Nach dem Unglück und Leid, das der 30-jährige Krieg und der Spanische Erbfolgekrieg in die Stadt gebracht hatten, durch den Regierungsantritt Maria Theresias vertrieben wurden, begann abermals eine glänzende Zeit für die Stadt.
Das lag zum einen daran, dass fortan die Postroute von Wien nach Paris über den Günzburger Marktplatz führte, zum anderen, dass Günzburg schließlich zur Landeshauptstadt von Vorderösterreich wurde. Noch heute trägt Günzburg einen Adler im Stadtwappen und erinnert so an die einstige Zugehörigkeit zum Hause Habsburg.
Übrigens: Nach Freiburg im Breisgau, ist Günzburg die Stadt mit den meisten Baudenkmälern aus der Habsburger-Zeit. Die Habsburger brachten also einst ein Stück Wien nach Günzburg. Bayerisch wurde die Stadt erst durch Napoleon. Der Beiname Klein-Wien blieb Günzburg bis heute erhalten.
Flanieren und genießen
Neben dem durchaus gut klingenden Beinamen, besitzt die 20.000 Einwohnerstadt aber auch jede Menge Charme und Flair. Beides lässt sich im historischen Stadtzentrum wunderbar entdecken. Im Sommer locken Cafés, Restaurants und Eisdielen Besucher*innen und Einheimische gleichermaßen in die Altstadt. Nach einem köstlichen Essen oder einem Tässchen Kaffee nebst einem herrlichen Stück Kuchen, lässt sich vom Marktplatz aus wunderbar die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und Sehenswürdigkeiten entdecken.
Ein Tipp für Schleckermäuler: Ein Besuch bei Antonio Micello in seiner Gelateria „Numero Uno“ in der Hofgasse 16. Hier, in der kleinen Eck-Eisdiele. bekommen Besucher*innen köstliches Eis nach italienischem Originalrezept. Deshalb ist die Schlange vor allem an sonnigen Sonntagnachmittagen oft lang. Aber das Warten lohnt sich. Wer Glück hat, trifft vielleicht den Chef Antonio selbst an und bekommt ein Eis vom „singenden Eisverkäufer“, wie er auch genannt wird, serviert.
Nach dem kulinarischen Genuss kann es nun mit dem kulturellen Genuss weitergehen. Und hier hat Günzburg jede Menge zu bieten. Zum Beispiel das Residenzschloss mit Hofkirche, die ehemalige vorderösterreichische Münzstätte, in der sich heute das Rathaus befindet, der Marktbrunnen mitten auf dem Marktplatz oder der Kuhturm, die Münzgasse, das Brentanohaus und vieles mehr. Kultur wohin das Auge reicht kann hier entdeckt werden.
Ausruhen oder aktiv werden?
Nach all den Sehenswürdigkeiten ist es Zeit für eine Pause, um die Seele baumeln zu lassen. Eine Möglichkeit bietet der Bürgerpark. Dort können Besucher*innen auf den Spuren des Bürgertums des 19. Jahrhunderts wandeln. Keine Lust auf ruhige Aktivitäten? Wie wäre es mit ein bisschen Action. Auch hier hat Günzburg einiges zu bieten. Zukünftige Rennfahrer*innen können bereits heute auf der Kartbahn von Bavaria Kart in der Daimlerstraße trainieren. Nicht nur Motorsport- Fans, sondern auch Wasserratten finden in Günzburg perfekte Bedingungen vor.
Ein Besuch im Waldbad bringt Spaß für Groß und Klein. Das Waldbad liegt inmitten der Auwälder direkt neben der Donau. Auf einem rund 50.000 Quadratmeter großen Gelände gibt es alles was zum Schwimmen, Sonnen, Spielen, Rutschen und Faulenzen benötigt wird.