Die Ausbildung zum Rettungstaucher bzw. zur Rettungstaucherin ist bei den Ausbildungsangeboten der Wasserwacht eine der anspruchsvollsten und schwierigsten Ausbildungen. In Wasserwachtkreisen spricht man auch von der „Königsdisziplin“ der Karriere bei der Wasserwacht. Der Rettungstaucher bzw. die Rettungstaucherin ist im Einsatzfall für die Vermisstensuche sowie das Bergen von Gütern und Gegenständen zuständig. Die Ausbildung setzt einen einwandfreien körperlichen und geistigen Zustand voraus, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.
Kürzlich absolvierten aus der Kreiswasserwacht Nordschwaben Niklas Mayerhauser, Manuel Brandt, Kyra Schalich und Lea Kartmann die herausfordernde Ausbildung zum Rettungstaucher bzw. zur Rettungstaucherin. Mit dabei war auch Florian Schmidt, der bereits vor zwei Jahren seine Rettungstaucherausbildung erfolgreich ablegte und im Rahmen der diesjährigen Ausbildung als Hilfsausbilder fungierte. Florian Schmidt ist auf dem Weg, die nächste Hürde im Bereich der Rettungstaucherausbildung zu nehmen und lässt sich derzeit zum Ausbilder für Rettungstauchen ausbilden.
Pandemie erschwerte die Tauchausbildung
Die sehr umfangreiche und anspruchsvolle Tauchausbildung begann bereits zu Beginn des Jahres 2021. Aufgrund der fortwährenden Corona-Pandemie mussten die Tauchausbilderin Diana Naschwitz und die Tauchausbilder Johannes Wech und Erich Hirschbeck ihr Ausbildungskonzept an die erschwerten Bedingungen und Auflagen ständig anpassen. Anfangs mussten zunächst im Wertinger Freibad gewisse Ausbildungsteile, aufgrund der langen Schließzeiten der Hallenbäder, nachgeholt werden. Der Theorieunterricht fand beispielsweise mittels Online-Webinar für die Tauchanwärter*innen statt. Dabei ging es vor allem um die theoretischen Ausbildungsinhalte wie die rechtlichen Grundlagen und Vorschriften, Tauchphysik, Tauchpraxis, Tauchgangsplanung, Nachttauchgänge, Suchmethoden und Knotenkunde. Alle theoretisch vermittelten Themen wurden in einer Theorieprüfung abgeprüft.
Weiter bildete man die Tauchanwärterinnen und Tauchanwärter dann am Tauchgerät aus. Dabei erfolgten erste Tauchversuche mit dem Tauchgerät und der Leine, das An- und Ablegen der Tauchmaske und der Taucherausrüstung im Wasser. Besonders musste dabei auch auf die Atemtechnik, die sogenannte Wechselatmung, geachtet werden.
Mindestens 35 Tauchgänge nötig
Das erlernte Fachwissen musste in der praktischen Ausbildung fachgerecht angewandt und umgesetzt werden. Die praktische Ausbildung umfasste die Themen: Leine führen, Suchmethoden, Wechselatmung, Taucherretten, Unterwasserarbeiten, Apnoe-Tauchen. Die praktische Prüfung erfolgte hierbei auf Grundlage von mindestens 35 vorausgegangen Tauchgängen jedes einzelnen Tauchanwärters bzw. jeder Tauchanwärterin. Die diesjährige Tauchausbildung fand landkreisübergreifend im Kreisverband Nordschwaben und Dillingen statt. Die eingesetzten Ausbilder verfügen dabei über ein jahrelanges fundiertes Fachwissen sowie praktische Taucherfahrung bei Tauchgängen sowie Einsätzen.
Die Leitungskräfte der Kreiswasserwacht Nordschwaben sind besonders stolz, dass künftig vier neu ausgebildete Rettungstaucher bzw. Rettungstaucherinnen die Kreiswasserwacht und deren einzelne Ortsgruppen im Bereich der Wasserrettung verstärken. Weiter legt man in der Kreiswasserwacht Nordschwaben ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Wasserrettungsorganisation sowie eine stetige Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte in der Wasserrettung. (pm)