Versorgungssicherheit

Mehr Wasser für Nördlingen

Mitglieder des Werkausschusses des Nördlinger Stadtrats und OB David Wittner (rechts) lassen sich von Dr. Bernd Hanauer (links) die ersten Erkenntnisse der Trinkwasser-Probebohrung bei der Alten Bürg erläutern. Bild: Maximilian Bosch
Die Stadt Nördlingen will ihre Wasserversorgung diversifizieren und langfristig sicherstellen. Westlich der Alten Bürg wird deshalb aktuell geprüft, ob dort ein neuer Brunnen gebohrt werden kann.

Bei einer Ortsbegehung am Mittwochabend sahen sich Mitglieder des Stadtrats, Oberbürgermeister David Wittner und der Leiter der Stadtwerke Bernhard Kugler eine Probebohrung im Wald bei der Alten Bürg an. Dass man sich überhaupt auf die Suche nach einem neuen Bezugsgebiet macht, liegt daran, dass die Ederheimer Quellen, aus denen Nördlingen den Großteil seines Wassers bezieht, an Ergiebigkeit nachlassen – Grund ist der Klimawandel. Eine Lösung wäre, mehr Wasser von der Bayerischen Rieswasserversorgung (BRW) zu beziehen, ein neuer Brunnen wäre aber wirtschaftlicher.

Vor Ort sagte Dr. Bernd Hanauer vom Büro für Hydrogeologie und Umwelt GmbH aus Gießen, dass er keine andere Lösung für eine Zusatzerschließung für Nördlingen sehe als das Gebiet nahe der Alten Bürg. Mit der Probebohrung durch die Firma Keller und Hahn Brunnenbau GmbH aus Insingen sei man bereits in der Endtiefe von 130 Metern angelangt, in der Tiefe zwischen 86 und 130 Metern wurde auch schon probeweise ein Pumpversuch unternommen. Dabei kam man auf eine Ergiebigkeit von circa vier Litern pro Sekunde, was gut 120.000 m³ pro Jahr entspricht. Im günstigsten Fall schätzt Dr. Hanauer die Ergiebigkeit auf 200.000 bis 300.000 m³ pro Jahr.

Bis Montag soll es einen weiteren Pumpversuch geben, bei dem auch ein Wasserlabor die Qualität des kühlen Nass prüfen wird. Noch ein Versuch ist außerdem in einer weniger tiefen Grundwasserebene vorgesehen, vielleicht können sogar beide Schichten für eine maximale Ergiebigkeit gekoppelt werden. Dabei ist sich Dr. Hanauer aber nicht sicher, ob man dafür auch eine Genehmigung bekäme.

Am Ende der Versuche wird man wissen, ob man westlich der alten Bürg einen neuen Brunnen bohren kann oder nicht. Spätestens in drei Wochen sollen die Grundlagen vorliegen, die man braucht, um die entsprechenden Anträge zu stellen und Gespräche mit den zuständigen Stellen zu führen.

Mit diesem Gerät wurde die Probebohrung von der Firma Keller und Hahn vorgenommen. Bild: Maximilian Bosch

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