Bereits seit 1872 gibt es in den USA den Tag des Baumes. Mittlerweile ist daraus eine weltweite Bewegung geworden, die auch in Deutschland gefeiert wird. Zum diesjährigen Tag des Baumes lud das Landratsamt Donau-Ries am Donnerstagabend zu einem Fachvortrag von Klaus Körber von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in den Sitzungssaal in Donauwörth ein. Im Anschluss wurden an die Anwesenden 150 Setzlinge der Mehlbeere, die zum Baum des Jahres 2024 ernannt wurde, verteilt.
Wie wichtig dieser Tag ist, hob Landrat Stefan Rößle in seinen Grußworten hervor. „Weltweit verschwinden ungefähr 14 Millionen Hektar Wald pro Jahr“, malte der CSU-Politiker ein düsteres Bild. Daher müsse die Bevölkerung „für Bäume und deren entscheidende Rolle im Ökosystem“ sensibilisiert werden.
Körber warnt: "Wehret den Anfängen!"
Auch Körber machte in seinem Vortrag mit klaren Worten auf die aktuelle Situation aufmerksam. „Das ist absolut verrückt, was mittlerweile passiert“, beschrieb der Veitshöchheimer die Lage im heimischen Unterfranken. „Bei uns blüht der Raps seit zwei Wochen, auch die Apfelkirsche hat schon geblüht. Das ist irre. Dann haben wir jetzt schon wieder den ersten Frost und die Walnüsse sind erfroren.“
Zwar sei die Situation hier im Donau-Ries noch bedeutend besser als in Unterfranken. Dennoch könne seine Heimat als Warnung dienen. „Ich komme aus einer Welt, die euch zeigen kann, wie es hier mal werden könnte.“ Daher richtete er einen eindringlichen Appell an die Zuhörer: „Wehret den Anfängen!“
150 Mehlbeeren-Setzlinge für die Artenvielfalt
Die wichtigsten Maßnahmen aus Sicht des Diplomingenieurs für Gartenbau sind dabei Baumschutz und Wasser. „Unsere Gesellschaft ist Weltmeister im Abführen von Regenwasser.“ Dabei sei es so wichtig, dass das Regenwasser in der Region bleibe, wo es falle und nicht über Regenrinnen und Kanäle in die Flüsse abgeführt werde. Zudem forderte er mehr Vielfalt in den heimischen Gärten. „Wer glaubt, dass wir nur mit heimischen Hölzern durch den Sommer mit 30 bis 40 Grad kommen, der wird nicht viel Erfolg haben.“
Ein Beitrag zu dieser Vielfalt im heimischen Garten könnte die Mehlbeere sein. Sie gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen. Damit ist sie bestens für die kommenden klimatischen Herausforderungen gerüstet. In der Region wird die Sorbus aria, wie die Mehlbeere mit wissenschaftlichen Namen heißt, nun 150 Gärten zieren und ihren Beitrag zur Artenvielfalt leisten.