Seit fünf Jahren nistet ein Storchpaar in Oettingen auf einem Niederspannungsmast, der auf Privatgrundstück steht. „Die Anlieger haben sich zunehmend über die Verschmutzung ihres Gartens beschwert,“ so Bürgermeisterin Petra Wagner. In Zusammenarbeit mit der N-Ergie, den Energieversorgern gehört der Strommast, wurde eine Lösung gesucht. Diese wurde dann auch nur ein kleines Stück weiter gefunden. „In unmittelbarer Nähe war ein nicht mehr in Betrieb befindlicher Strommast. Dieser wurde abgesägt und mit einem Metallkorb versehen,“ so die Bürgermeisterin weiter.
„Wichtig war es, dass die Versetzung des Nestes vor der Rückkehr der Tiere aus dem Süden abgeschlossen ist,“ erläutert Klaus Gstädtner vom Netzbetreiber N-Ergie. „Üblicherweise werden Störche und andere Vogelarten nur von Mittelspannungsleitungen umgesiedelt, da die Spannung hier für die Tiere tödlich ist. Deshalb ist diese Aktion hier eine Ausnahme“, so Gstädtner weiter
Neuer Nistplatz 50 Meter entfernt
Um den Nistplatz zu wechseln, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. „Entscheidend ist die räumliche Nähe zum bisherigen Nistplatz,“ erklärt Gstädtner. „Störche sind sehr sture Tiere und gleichzeitig heimatverbunden. Deshalb brauchen wir die Nähe, eine ähnliche Höhe und eine Abschreckung am bisherigen Standort“, so Gstädtner weiter. Dafür wird am bisherigen Standort eine Trapezförmige Metallkonstruktion angebracht, welche einen Nestbau verhindert.
„Wir hoffen nun, den Storch erfolgreich umzusiedeln und dort ein Ärgernis zwischen Mensch und Tier zu beseitigen. Herzlichen Dank an die N-Ergie, welche die Stadt immer unkompliziert unterstützt und auch hier selbst einen Teil der Kosten trägt,“ bedankte sich Bürgermeisterin Petra Wagner. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf wenige tausend Euro.
In Oettingen versucht die Verwaltung, ein harmonisches Verhältnis zwischen den Störchen und Hausbesitzern zu schaffen. So bezahlt die Stadt den Hausbesitzern einmal im Jahr die Reinigung der Dachrinnen, wenn dort Störche nisten.