Parkplatzkonzept

Zu wenig Parkplätze am Bahnhof und bei Airbus

Besonders am Vormittag ist der Parkplatz an der ehemaligen Schwabenhalle stark ausgelastet. Bild: Mara Kutzner
Besonders die Parkplätze am Bahnhof und am Festplatz sind stark ausgelastet, das hat eine Erhebung nun ergeben. Wie ein neues Parkhaus in der Industriestraße Abhilfe schaffen könnte und warum sich dadurch eine neue Chance für den Durchstich am Bahnhof ergibt

Über 900 Personen wurden im vergangenen Winter befragt, wie zufrieden sie mit der Parkplatzsituation in Donauwörth sind. Außerdem wurde die Auslastung der Parkflächen in der Stadt genau unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind am Montagabend dem Bauausschuss vorgestellt worden. Laut Tobias Köbel vom Planungsbüro GEVAS aus München, sind morgens vor allem die Stellplätze am Bahnhof und am Festplatz ausgelastet. Gegen 11 Uhr vormittags ist es nicht nur schwierig im Bereich um das Airbus-Werk, eine Parkmöglichkeit zu finden, auch die Parkplätze an der Zirgesheimerstraße, im Stadthof und in den Parkhäusern am Münster, Tanzhaus und an der Wörnitz sind hoch ausgelastet.  

Die Befragungen, die direkt in den Parkhäusern und an den Parkscheinautomaten stattfanden, haben ergeben, dass die meisten Menschen, wegen ihrer Arbeitsstelle (30 Prozent), Arztbesuchen (23 Prozent) und für Einkäufe (15 Prozent) einen Parkplatz in der Innenstadt brauche. 76 Prozent der Befragten gaben an, der Parkplatz, den sie angesteuert haben, läge günstig für sie. Kritisiert wurden laut Köbel weniger die Parkkosten, sondern eher mangelnde Beleuchtung (59 Prozent), das geringe Parkangebot (22 Prozent) und fehlende Frauenparkplätze (17 Prozent). Das Fazit vom Fachmann lautet: "Die meisten Leute sind mit der Parkplatzsituation zufrieden und die Meisten finden auch einen Stellplatz."

Parkkonzept soll im Sommer vorgestellt werden 

Von über 470 Stellplätzen am Schwabenhallenparkplatz werden gut 300 von Airbus-Mitarbeitern genutzt. Auch das haben die Zählungen und Befragungen ergeben. Ebenfalls ist die Auslastung am dortigen Wohnmobilstellplatz hoch, und das nicht weit entfernte Parkhaus am Bahnhof wird vor allem von Pendlern stark genutzt. Auf Basis der Ergebnisse der Befragungen und der Parkraumerhebung soll in den kommenden Wochen nun erste Handlungsansätze für die Problembereiche erarbeitet werden. So könnten im ersten Schritt zusätzliche Parkplätze geschaffen werden, die Qualität verbessert und die Preise überprüft werden. In das sogenannte Parkraumbewirtschaftungskonzept sollen auch Anträge der Fraktionen, wie ein Parkdeck im Spindeltal, kostenpflichtige Parkplätze am Festplatz und Park&Ride am Stadtrand mit eingeplant werden.

Ein neues Parkhaus in der Industriestraße?

Weil sich die Parksituation rund um das Airbus-Werk und den Bahnhof zuspitzt, könnten auch neue Parkmöglichkeiten in der Industriestraße, auf der anderen Seite des Bahnhofs, Abhilfe schaffen. Armin Neudert überlegt gemeinsam mit der Stadtverwaltung, die Industriestraße auszubauen und an die Dr.-Ludwig-Bölkow-Straße, die B16 und den dortigen geplanten Kreisverkehr anzubinden. Für die Fußgängerunterführung vom Bahnhof, unter den Gleisen, bis zum Hubschrauberwerk ergäbe sich so einen ganz neue Förderkulisse, meinte Ordnungsamtsleiter Konrad Nagel. Aus Kostengründen wurde das 10 Millionen-Projekt bislang nicht realisiert. Die Überlegungen der Stadtverwaltung beinhalten auch die Errichtung von mindestens einem Parkhaus mit circa 200 Stellplätzen für Bahnpendler und Airbusmitarbeiter in der Industriestraße, einen Geh- und Radweg von der Arthur-Proeller-Straße, über die Industriestraße, unter den Gleisen hindurch, in Richtung Innenstadt sowie ein mögliches Lackierzentrum von Airbus Helicopters. Die Planungen seien bei Abstimmungsgesprächen mit Airbus bereits besprochen worden, auch mit der Regierung von Schwaben sei man in Gesprächen.