Egerviertel

CSU fordert Offenlegung aller Fakten

So könnte das Eger Viertel aussehen Bild: Architekturbüro Schlientz
Die CSU begrüßt den Entschluss des Egerviertel-Investors, die Entscheidung über das Projekt zu verschieben, um mehr Zeit für die Diskussion und einen Bürgerdialog einzuräumen.

Die Bürger bei Entscheidungen besser mitzunehmen, war eine Forderung, die so gut wie alle Fraktionen zum Beispiel bei der Grundschule Mitte eingefordert hatten; diesem Ansinnen wird nun bei dem Projekt Egerviertel Rechnung getragen. Mit großer Überraschung hat die CSU-Fraktion die Existenz einer Email des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege zur Kenntnis genommen. Das Landesamt für Denkmalpflege hatte bereits bei der Grundschule Mitte wesentlich zu den Änderungen an der geplanten Flachdachkonstruktion beigetragen.

Bei der Diskussion der letzten Wochen über das Egerviertel wurde gerade die Höhe des Baukörpers kritisiert. In der Aussage kommt zum Ausdruck, dass das Landesamt die Höhe als vertretbar ansieht. Fraktionsvorsitzender Jörg Schwarzer fordert daher von der Verwaltung, dieses Schreiben unverzüglich den Fraktionen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es ist unverständlich, wenn in dieser aufgeheizten Diskussion solche wichtigen Informationen der Öffentlichkeit und dem Stadtrat nicht zugänglich gemacht werden. Die Einfügung des Projekts in die Altstadt ist der wesentlichste Punkt für das Stadtbild von Nördlingen. In der durch die Verschiebung gewonnenen Zeit muss dies ein zentraler Diskussionspunkt werden. Dies kann nicht nur anhand von Plänen geschehen. Das vom Architekten entworfene Stadt-Modell in der Größe 1:1000 war für die CSU-Fraktion eine wesentliche Hilfe im aktuellen Diskussionsprozess. Dieses Modell muss auch der Öffentlichkeit im weiteren Verlauf zugänglich gemacht werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass nicht einmal alle OB-Kandidaten die Einladung des Projektteams genutzt haben, um sich anhand von diesem Modell ein Bild des Projekts zu machen.

Zum Thema Kindergarten hat die CSU den klaren Standpunkt, dass der Kindergarten nicht aus der Altstadt verbannt werden darf. Beim Thema Tiefgarage ist es für die CSU absolut unstrittig, dass die Stadtmauer und die umliegenden Gebäude keinen Schaden nehmen dürfen. Die Bedenken der Anlieger und Bürger müssen sehr ernst genommen werden. Diese Frage kann jedoch nicht die Regionalpolitik selbst beantworten. Dies kann nur anhand von ausgewiesenen Experten auf diesem Sachgebiet geklärt werden. Es ist fraglich, ob ein Verweis auf Baumaßnahmen vor 25 Jahren alleine als Entscheidungsgrund ausreicht, zumal in dieser langen Zeit im Tiefbau und Grundwassermanagement erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Sollten die Experten zum Schluss kommen, dass die Tiefgarage gebaut werden kann, dann muss diese auch zur Entlastung der Altstadt entstehen. Seit Jahren diskutiert man in Nördlingen über mangelnde Parkplätze in der Altstadt, sogar Tiefgaragenparkplätze unter dem Brettermarkt wurden bereits diskutiert. Da scheint die jüngste Forderung der PWG, den erforderlichen Stellplatzbedarf oberirdisch – also ohne Tiefgarage – nachzuweisen, eher paradox. Anstatt der geplanten Grün- und Freiflächen zusätzliche circa 100 oberirdische Stellplätze im Egerviertel zu schaffen, löst in Nördlingen ganz sicher nicht die Verkehrsprobleme und schafft keine Wohnqualität. (pm)