Nahverkehr

Positive Zwischenbilanz für NÖ-mobil

Ein NÖ-mobil-Bus. Bild: Maximilian Bosch
Das neue Rufbussystem NÖ-mobil kann auf ein erfolgreiches erstes halbes Jahr zurückblicken. Die Kosten und die Fahrgastzahlen haben sich besser entwickelt als angenommen.

Die erste Zwischenbilanz stellte Ordnungsamtsleiter Jürgen Landgraf am 25. November im Nördlinger Stadtrat vor. Er konnte in verschiedenen Bereichen Positives berichten: So lägen zum Beispiel die Kosten pro befördertem Fahrgast nach Abzug der beiden Förderungen (ÖPNV-Zuweisung und Rufbusrichtlinie) bei nur 78 Cent für die beteiligten Gemeinden und den Landkreis Donau-Ries. Sollte das Projekt über die Probezeit von drei Jahren hinaus in der aktuellen Form weiterbestehen, würden die Kosten ab dem fünften Jahr auf 1,45 Euro pro befördertem Gast steigen.

Im Schnitt ist eine Fahrt eines NÖ-mobil-Busses mit 1,43 Fahrgästen besetzt. Das liegt deutlich über dem Schnitt vergleichbarer Angebote, die durchschnittlich mit 1,1 Gästen fahren. Der Anteil der Leerfahrten ist gering, da unabhängig voneinander gebuchte Hin- und Rückfahrten aus Riesgemeinden in die Stadt und umgekehrt gebündelt werden können.

Ausweitung könnte früher als gedacht erfolgen

Die Fahrgastzahlen haben sich sehr positiv entwickelt, im November wird mit 900 beförderten Fahrgästen gerechnet. Selbst im August und September, wenn die Fahrgastzahlen im ÖPNV ferienbedingt zurückgehen, konnte das Niveau aus dem Juli gehalten werden. Landgraf merkte jedoch an, dass aufgrund der Pandemie bayernweit die Fahrgastzahlen weiterhin circa 30 Prozent unter den Werten von 2019 liegen.

Aus Sicht der Verwaltung wäre aufgrund der erfolgreichen Einführung des Systems zu überlegen, das Projekt bereits vor Ablauf der Versuchsphase auf weitere Gemeinden auszudehnen, z.B. Oettingen, Wemding und Harburg. Dadurch könnten laut Jürgen Landgraf ein durchgängiges Angebot geschaffen und mehr Fahrgäste befördert werden, die Erweiterung müsse aber über das Landratsamt erfolgen.

Interessante Statistiken

Oberbürgermeister David Wittner griff noch einige einzelne Zahlen auf. Circa ein Drittel der NÖ-mobil-Fahrten führte in die Stadt Nördlingen hinein, ebenso viel wieder hinaus. Etwa 15 Prozent der Fahrten fanden zwischen Haltepunkten innerhalb des Stadtgebiets statt, genauso viele wie komplett außerhalb der Stadtgrenzen. 45 Prozent der Fahrten werden online gebucht, nur in einem Prozent der Fälle wurde eine gebuchte Fahrt nicht in Anspruch genommen.

Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Behinderung nehmen das Angebot gut an, was auch beabsichtigt war. Der OB sprach sich dafür aus, das Gespräch mit dem Landkreis zu suchen und über eine Ausweitung nachzudenken.

Haltepunkt Alte Bürg leider nicht wahrscheinlich

2. Bürgermeisterin Rita Ortler (SPD) merkte an, dass ein Haltepunkt nahe der Alten Bürg oft nachgefragt würde. OB Wittner und Stadtrat Jörg Schwarzer (CSU), dessen Unternehmen das System betreibt, erwiderten unisono, dass das aufgrund der Förderkulisse bislang nicht möglich sei, da die Alte Bürg bereits in Baden-Württemberg liege. Das sei auch der Grund, weshalb nahe Ortschaften wie Pflaumloch bislang nicht angefahren werden können. Schwarzer gab allerdings an, hier nochmals nachzufragen und einen Versuch zu starten. Innerhalb Bayerns konnten bereits mehrere neue Haltepunkte geschaffen werden, zuletzt kamen zum Beispiel die Geopark-Infostellen hinzu.

Laut Jürgen Landgraf befindet sich aktuell ein neuer Infoflyer in der Fertigstellung, in dem alle Haltestellen verzeichnet sind. Dieser soll bereits Ende November verfügbar sein.

Redakteur. Mit Block, Stift und Kamera vor Ort wenn etwas Spannendes passiert. Themen im Ries ist er immer auf der Spur. Zuständig für PR-Texte und Sonderthemen. Im Ries tief verwurzelt. Begeisterter Schafkopfer. 

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