Stadtrat

Wie geht es mit dem Nördlinger Eisplatz weiter?

Dieses Bild gab es in den vergangenen Jahren aufgrund der wärmeren Temperaturen nur selten. In diesem Jahr wird der Eisplatz am Bäumlesgraben deshalb zum ersten Mal nicht geöffnet sein. Bild: Stadt Nördlingen
In der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde über die diesjährige Schließung des Eisplatzes am Bäumlesgraben abgestimmt. Welche Alternative es in diesem Jahr in Nördlingen geben wird

Der Eisplatz am Bäumlesgraben in Nördlingen ist für viele Nördlinger*innen seit vielen Jahrzehnten eine echte Institution. Viele Generation wagten hier ihre ersten Schritte auf dem Eis. Seit mittlerweile zehn Jahren ist allerdings eine gänzlich andere Entwicklung zu beobachten. Die Winter sind nur noch in seltenen Ausnahmefällen kalt genug, um eine Eisfläche zu garantieren. Entsprechend gering ist die tatsächliche Anzahl der Tag, an denen die Eisfläche genutzt werden konnte. Außerdem steht nach wie vor die Problematik im Raum, dass das Wasser, mit dem das Gelände im Winter geflutet wird, versickert. Dazu wurde bereits im Juni ein Gutachten des Büros Barfeld im Nördlinger Stadtrat vorgestellt. Das Ergebnis: Die Lehmschicht, die eigentlich das Wasser zurückhalten müsste, sei bis zu 40 Zentimeter mit Wurzeln durchzogen. Dadurch habe das eingelassene Wasser die Möglichkeit, langsam aber stetig zu versickern.

Emotionale Entscheidung gegen Eisplatz am Bäumlesgraben

In der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde deshalb über den grundsätzlichen Weiterbetrieb des Eisplatzes diskutiert und abgestimmt. So würden sich die Kosten der jährlichen Instandsetzung laut Karl Stempfle, Sachgebiet 23 - Liegenschafts- und Sportabteilung der Stadt Nördlingen, auf rund 10.000 Euro belaufen. Außerdem sei aus den Zahlen der vergangenen neun Jahren zu entnehmen, dass es lediglich zu insgesamt 17 Öffnungstagen gekommen war. Die Kosten stünden so also in keinem Verhältnis zum letztendlichen Ertrag, so Stempfle. Mit 15:1 Stimmen entschieden sich die Ratsmitglieder deshalb, dem Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung zu folgen und den Eisplatz am Bäumlesgraben in diesem Jahr nicht zu öffnen, auch wenn vielen Stadtratsmitgliedern die Entscheidung ob der persönlichen emotionalen Verbindung zum Eisplatz anzumerken war. Lediglich Stadtrat Stefan Höhn (CSU) stimmte gegen den Beschluss. "Wir haben einen der schönsten Natureisplätze des Landes und ich tue mich schwer, diesen so einfach aufzugeben", so Höhn. 

Alternative auf der Kaiserwiese

Als Alternative ist ab diesem Jahr eine kleinere, für die Bürgerinnen und Bürger, kostenfreie Eisfläche auf der Kaiserwiese angedacht. Auf insgesamt 600 Quadratmeter (20 x 30m) soll auf der Schotterfläche in direkter Nähe zu den Sanitäranlagen eine neue Fläche als Behelfs-Eisplatz installiert werden. "Unsere Kosten werden sich hier auf rund 6.000 Euro belaufen", so Stempfle. Im Vorfeld wurden mit dem Bolzplatz des ehemaligen Kinderheimes und einem Grundstück an der Bergermauer neben dem neu sanierten, Oberen Wasserturm zwei weitere Optionen geprüft und aus unterschiedlichen Gründen (u. a. fehlende Toiletten, unebene Fläche, etc.) als nicht geeignet eingestuft worden. Dabei bleibt festzuhalten, dass auch die neue Eisfläche von den Witterungsbedingungen in diesem Winter abhängig sein wird - ein Eislauferlebnis ist nicht garantiert. Außerdem bleibt die Zukunft des Eisplatzes am Bäumlesgraben weiterhin offen. Sollte es in den kommenden Jahren zu kälteren Wintern kommen, sei eine erneute Nutzung durchaus denkbar, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.