Diese konzerninterne Umstrukturierung hätte heftige Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt Donauwörth. Wie Oberbürgermeister Jürgen Sorré erläutert, würden dadurch jährlich 15 Millionen Euro Gewerbesteuern im Stadtseckel fehlen und die mittelfristige Finanzplanung aus den Fugen bringen.
Hilfe suchte das Stadtoberhaupt zwischenzeitlich beim Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring (FW), dem Parlamentarischen Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag. Mehring öffnete dem Oberbürgermeister kurzerhand die Tür zu Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Nun lud Mehring zu einem Spitzengespräch mit dem Stellv. Ministerpräsidenten in München ein.
Im Zuge dessen skizzierten Sorré und Mehring gegenüber Wirtschaftsminister Aiwanger die spezifische Lage in Donauwörth. „Das Geschäft in der Hubschraubersparte, die in Donauwörth Zuhause ist, brummt derzeit wie nie zuvor. Am Standort sollen sogar 500 neue Mitarbeiter eingestellt werden“, erklärt Mehring. Umso mehr hält es der Abgeordnete für „schlicht unfair“, wenn durch die Neustrukturierung des Konzerns zukünftig die Gewerbesteuern am Donauwörther Rathaus vorbeilaufen würden. „Donauwörth liefert die Infrastruktur und die Menschen in unserer Heimat ihre Arbeitskraft. Beides ist die Grundlage für den unternehmerischen Erfolg vor Ort. Deshalb muss die damit verbundene Wertschöpfung auch vor Ort bleiben“, findet Mehring.
Schließlich, so Abgeordneter Mehring weiter, verschärften die geplanten Neueinstellungen angesichts des grassierenden Fachkräftemangels auch den Wettbewerb benachbarter Unternehmen um gutes Personal. „Das ist in Ordnung und der Preis für den erfreulichen Erfolg. Dann gehört es aber auch dazu, dass die Früchte des Erfolgs vor Ort bleiben“, sagt Mehring. Wirtschaftsminister Aiwanger sagte zu, sich der Angelegenheit persönlich anzunehmen und in Kontakt mit der Konzernspitze zu treten. Dabei sieht Aiwanger die Hoffnung, Verbesserungen für die Stadt Donauwörth zu erreichen. „In den nächsten beiden Jahren schlägt die neue Bilanzierung noch nicht auf den Haushalt der Stadt Donauwörth durch. Für die Zeit danach brauchen wir dringend eine gute Lösung, die vor allem auch darin liegt, dass sich die defizitären Sparten bei Airbus wirtschaftlich verbessern und damit die Auszahlung in Donauwörth nicht so stark runtergezogen wird“, sagt Aiwanger. Dabei nimmt der Minister auch die Berliner Bundespolitik in die Pflicht: „Würde die Ampel in Berlin endlich vernünftige Rahmenbedingungen für die Defence and Space-Sparte von Airbus schaffen, wäre das Problem gelöst und man würde sich Fragen wie in Donauwörth nicht stellen müssen“, so Aiwanger, der hierzu in Berlin interveniert. (pm)