Wärmeplanung

Nördlingen legt einen wichtigen Grundstein für eine zukunftssichere Wärmeversorgung

Seit dem Jahr 2008 versorgt die Hackschnitzelheizung in der Oskar-Mayer-Straße eines der ersten Nahwärmenetze in Nördlingen. Angeschlossen sind aktuell das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Sankt-Georg-Schule, das Theodor-Heuss-Gymnasium, das Hallenbad, die Schulen und der Hort in der Squindostraße, sowie das neue Hallenbad. Bild: Holger Biller / Stadt Nördlingen
Die Stadt Nördlingen hat sich auf den Weg gemacht, einen Plan für eine zukunftsweisende und umweltfreundliche Wärmeversorgung für ihre Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und kommunale Liegenschaften zu entwickeln.

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben zur „Kommunalen Wärmeplanung (KWP)“ ist die Stadt gefordert, bis spätestens zum 30. Juni 2028 einen umfassenden Wärmeplan zu erstellen. Um diesem Termin nicht nur gerecht zu werden, sondern auch langfristige Lösungsansätze für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu schaffen, hat Nördlingen bereits frühzeitig im Juli 2023 einen Antrag auf Förderung der Kommunalen Wärmeplanung gestellt. Ein Jahr später, im Juli 2024, folgte die Zusage der Förderung, was den Startschuss für die Umsetzung dieses wichtigen Projekts gab.

Zahlreiche Daten müssen berücksichtigt werden

Für die Begleitung des Prozesses wurde das Tübinger Ingenieurbüro ebök GmbH beauftragt. Die Erstellung des Kommunalen Wärmeplans für das gesamte Stadtgebiet wird voraussichtlich etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, wobei ein strukturierter Ansatz verfolgt wird, um alle relevanten Faktoren angemessen zu berücksichtigen. Ein zentraler Aspekt der KWP ist die Erhebung gebäudebezogener Daten zu Energieverbräuchen, Beheizungsstrukturen, Gebäudealtern sowie Nutzungsarten. 

Hierbei ist es besonders wichtig, die datenschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten. Aus diesem Grund werden die gesammelten Daten so aufbereitet, dass sie mindestens fünf Gebäude zusammenfassen sodass kein Rückschluss auf einzelne Gebäude möglich ist, um die Privatsphäre der Eigentümerinnen und Eigentümer zu bewahren.

Ziel der Wärmeplanung

Im ersten Schritt wird eine Ist-Analyse zur aktuellen Wärmenutzung in den Gebäuden der Stadt erstellt. Diese Analyse bildet die Grundlage für die anschließende Entwicklung von Potenzialen zur Einsparung von Energie und zur Integration lokaler erneuerbarer Energien.  Im nächsten Schritt werden die identifizierten Einsparpotenziale gezielt genutzt, um ein Zielbild für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt Nördlingen zu entwickeln. Durch diesen Prozess entsteht ein umfassender Maßnahmenkatalog, der als strategische Grundlage für die konkrete Ausgestaltung der Wärmewende dient. 

Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es nicht, die zukünftige Wärmeversorgung einzelner Gebäude detailliert festzulegen. Vielmehr dient sie als strategisches Instrument, um eine ausführliche Transparenz über den Wärmeverbrauch innerhalb der Kommune zu schaffen. Basierend auf diesen Informationen werden Potenziale und Zielszenarien abgeleitet, die eine klimaneutrale und fortschrittliche Wärmeversorgung vor Ort ermöglichen – sowohl effizient als auch kostengünstig. (dra)