Konversion

Architekten planen Alfred-Delp-Quartier weiter

Zwei Architekturbüros haben die Gestaltung des Konversionsareals auf dem Schellenberg geplant. Bild: MORPHO-LOGIC Architekten BDA Stadtplaner mit Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Im Stadtrat wurden erweiterte Planungen für das Alfred-Delp-Quartier vorgestellt. Diskutiert wurde vor allem über den Standort eines neuen Wasserhochbehälters.

Beim städtebaulichen Realisierungswettbewerb, den die Stadt für die Planung des Konversionsareal auf dem Schellenberg ausgelobt hatte, gewann das Architekturbüro "Morpho-Logic" aus München gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro Lex-Kerfers aus Bockhorn bei Erding, den 1. Preis.

In der Stadtratsitzung am Montagabend stellten Architekt Michael Gebhard und Landschaftsarchitektin Rita Lex-Kerfers erneut vor, wie ihr Siegerentwurf im Laufe des Jahres 2018 weiterentwickelt wurde. 

Mischung aus verschiedenen Wohnformen

Im geplante Stadtviertel finden sich bestehende Grünanlagen wieder. So soll der ehemalige Bolzplatz der Kaserne mit seinem Baumbestand  als "grünes Herz" im Zentrum des Areals erhalten bleiben. Im Norden und Osten ist eine "kleinteilige Bebauung" geplant, also Einfamilienhäuser und Doppelhäuser. Besonders in Hanglage könnten hochwertige Wohnungen und Häuser mit Gärten und Ausblicken bis ins  Donautal entstehen. Im Zentrum des "Alfred-Delp-Quartiers" hingegen plant Gebhard auch mehrgeschossige Wohnhäuser, auch genossenschaftliche Wohnungen könnten entstehen. Der Architekt spricht von einer "Mischung aus allen Wohnformen, die man sich vorstellen kann". Eine gute Wohnqualität sollen Tempo-30-Zonen und Spielstraßen garantieren.

Wohin soll der Wasserhochbehälter kommen?

In den städtebaulichen Entwurf ist auch ein geplanter neuer Wasserhochbehälter integriert. Der bestehende Hochbehälter befindet sich derzeit auf dem ehemaligen Kaserneareal und ist in einem schlechten Zustand. Dieser Hochbehälter soll im Zuge des Neubaus des Quartiers verlegt werden, auch um ihn technisch auf den neusten Stand zu bringen. Ob der Wasserbehälter im Bereich der jetzigen Recyclingstation an der Sternschanze oder gegenüber im Bereich des Freibadparkplatzes errichtet werden soll, darüber wurde sich der Stadtrat in seiner Sitzung nicht einig.

Für Wolfgang Fackler (CSU) sei der Hochbehälter am Freibad zu "dominant". Heinrich Kopriwa (SPD) schlägt weitere Standorte zum Beispiel unterhalb des Fitnesscenters vor, denn seine Fraktion befürchtet, sonst würden zu viele Parkplätze für die Freibadbesucher wegfallen. Sein Stadtratskollege Michael Bosse (PWG/FW) hingegen findet die Verlegung des Hochbehälters zum Freibad "sehr gut". Allerdings sagt auch er, dass die Parkplätze erhalten bleiben müssten. Ebenfalls Albert Riedelsheimer (Grüne) und Manfred Hofer (EBD) sprachen sich für die Verlegung auf den Freibadparkplatz aus. Josef Reichensberger (AL/JB) jedoch meinte "der Wasserbehälter hat am Freibad nichts verloren". Gustav Dinger (ödp) gab zu bedenken, dass die Regierung von Schwaben für die Verlegung und den Neubau des Hochbehälters einen Zuschuss in Aussicht gestellt hat. Die Bedingung ist jedoch, dass die Außenhülle "quartierskompatibel" wird und somit eine "Leuchtturmfunktion" für das neue Baugebiet darstellt. Weil weiterer Analyse- und Diskussionsbedarf besteht wurde, soll das Thema in einer späteren Sitzung nun erneut behandelt werden. 

Abgelehnt wurde in der Sitzung, dass die südliche Bebauung mit weiteren zehn Wohnhäusern vorgesehen werden soll. Wie viele hochwertige Bauplätze im Süden des Alfred-Delp-Quartiers entstehen soll, wird nun ebenfalls an anderer Stelle beschlossen. 

Zugestimmt hat der Stadtrat mit großer Mehrheit, die Varianten der verkehrlichen Anbindungspunkte des Quartiers entsprechenden Fachbehörden zur Beurteilung vorzulegen und nochmals im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss behandelt wird. Der Verkehrsplaner Helmuth Ammerl stellte vorher vor, die Kreuzung Jurastraße/Sternschanzenstraße/Zufahrt zum Quartier mit einer Ampel oder einem Kreisverkehr zu planen.