Bereits in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Donauwörth im vergangenen Mai wurde bekannt, dass die Kosten für den Boulderbereich an der Kletterhalle um rund 60.000 Euro steigen. Das wollte der Ausschuss nicht so einfach hinnehmen und vertagte die Entscheidung. In der Zwischenzeit trat der Alpenverein an die Stadt heran und machte deutlich, sollte das Projekt scheitern, könnte der Verein seine Gemeinnützigkeit verlieren und keine satzungsgemäße Verwendung der Spenden garantieren. "Außerdem steht die Stadt bei den Verantwortlichen im Wort", erklärte Jürgen Sorré und machte sich für die Umsetzung des Projektes stark: "Steigende Kosten sind nicht schön. Aber gerade in frühen Bauphasen sind Schwankungen normal. Trotzdem deckeln wird die Kosten. Wird ein Gewerk teurer, so muss der DAV bei einem anderen sparen."
Jonathan Schädle (CSU) machte deutlich, dass man sich 2019 bereits dafür entschieden habe und mit dem Boulderbereich ein breiteres Publikum angesprochen wird und damit die Einstiegsschwelle deutlich geringer ist. "Trotzdem haben wir die Mehrkosten, die nicht schön sind, sowie unsere Haushaltssperre. Wir werden aber mehrheitlich zustimmen, da wir von dem Projekt überzeugt sind."
Ähnlicher Meinung war auch Michael Bosse von der PWG/FW/BfD-Fraktion. "Der Boulderbereich ist eine Bereicherung für die Stadt, allerdings müssen die Kosten im Auge behalten werden. Es kann nicht sein, dass es immer wieder bei Städtischen Projekten solche Kostenmehrungen gibt. Wir brauchen klare, verlässliche Angaben für unsere Entscheidungen", so Bosse weiter. "Allerdings darf die Mehrkosten nicht der DAV tragen. Deshalb stimmen wir mehrheitlich für die Erweiterung, aber nur unter der Voraussetzung, dass es einen Kostendeckel gibt."
Bärbel Stahl (B90/Die Grünen) sprach sich ebenfalls für die Erweiterung aus. "Wir sollten in Zukunft die Schulen noch besser mit einbinden," so die Meinung der Fraktionssprecherin. "Wir werden dafür stimmen." Anders sah es Brigitte Kundinger-Schmid (SPD). "Ich bin gegen die Erweiterung. Wir haben seit Jahren Projekte, die nicht voran kommen. Dadurch werden andere Vereine übergangen und der Alpenverein bevorzugt. Eigentlich sollte die Stadt nicht Eigentümer der Halle sein, sondern der Alpenverein, wie es mit Sportstätten üblich ist. Darum stimme ich dagegen."
Mit 11:3 Stimmen - dagegen stimmten Brigitte Kundinger-Schmid (SPD), Birgit Rössle (CSU) und Thomas Schröttle (FW) - wurde beschlossen das Projekt in den Haushaltsjahren 2020/2021 umzusetzen. Die Herstellungskosten werden auf grundsätzlich 472.000 Euro begrenzt und es wird über den laufenden Haushalt abgewickelt. Der Vorschlag von Jürgen Sorré, Gelder aus der Liquiditätsreserve von 2017 zu verwenden - hier sind noch 724.500 Euro übrig - fand keine Mehrheit.