Zeugnisübergabe

Freisprechung im Friseurhandwerk

Bei der Zeugnisübergabe freuten sich die jungen Friseurinnen mit ihren Lehrerinnen über den Abschluss ihrer Lehrzeit. Bild: Brigitte Bunk
In der Berufsschule Höchstädt wurden die Friseur*innen verabschiedet. Obermeister Willi Uhl erhielt den Goldenden Meisterbrief.

Schnell ändern sich die Trends und die Wünsche der Kunden. Auch ständig wechselnde Corona-Auflagen forderten sie während ihrer Ausbildung heraus. Dass die 27 Friseure und Friseurinnen bei alledem den Überblick behalten und die gewohnte Qualität bieten, das haben sie bei ihrer Prüfung bewiesen. Bei der Zeugnisübergabe in der Berufsschule Höchstädt gratulierte Innungs-Obermeister Willi Uhl aus Nördlingen und betonte: „Sie können nun zeigen, wie wichtig gut ausgebildete Friseure und Friseurinnen sind.“ Angst vor Veränderungen bräuchten sie keine haben. Ganz im Gegenteil: „Die sind wichtig, damit Sie sich beweisen können.“ Er dankte den Ausbildungsbetrieben, den Eltern, Familien und Freunden, welche die jungen Leute unterstützt haben.

Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth zollte ihnen seinen Respekt, dass sie die gewaltige Aufgabe unter Coronabedingungen gelöst haben. „Da ist die Eigenverantwortung sehr hoch.“

Den goldenen Weg finden

Schulleiter Gerhard Weiß stellte heraus, dass es in den Zeiten ohne direkten Kontakt nicht so leicht gewesen sei, als Lehrer zu reagieren. Aber: „Nach drei Jahren seid ihr nun Sieger“, gratulierte er und wünschte, dass sie mit Glück, mit jemandem, der sie an die Hand nimmt, mit entsprechender Zielstrebigkeit und privat mit dem richtigen Partner ihren goldenen Weg finden.

Fachkräfte sind gesucht

Kreishandwerksmeister Werner Luther stellte heraus, dass hinter dem Beruf viel mehr stecke, als nur Haare zu schneiden. „Sie stehen in direktem Kontakt zum Kunden, die optimale Beratung ist wichtig, damit er oder sie sich wohlfühlt und gerne wiederkommt.“ Sicherheitstechniken sind ebenso Teil des Friseurhandwerks wie ökonomisches Handeln, doch vor allem Menschlichkeit und Kontaktfreudigkeit. Viele weitere Möglichkeiten warten auf die jungen Leute nach diesem „Teilerfolg“, auf dessen Basis sie auch die Meisterprüfung anstreben und sich selbstständig machen können. „Nehmen Sie selbst in die Hand, was Sie aus Ihrem Leben machen“, machte Luther Mut zum Weiterlernen, denn: „Fachkräfte sind vor allem in den Handwerksberufen gesucht.“ Sorgen macht sich der Kreishandwerksmeister jedoch aufgrund der wachsenden Bürokratie und der behördlichen Vorschriften, die immer mehr und komplizierter werden. „Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden“, forderte Luther. „Stehen Sie gemeinsam dafür ein, dass die Rahmenbedingungen stabil bleiben“, wünschte sich Werner Luther von den jungen Leuten, dass sie die Verbandsarbeit unterstützen, und sprach sie von ihren Pflichten während der Ausbildungszeit frei.

Staatspreise für Friseurinnen aus dem Landkreis

Drei Staatspreise für den besten Notendurchschnitt hatte Schulleiter Gerhard Weiß noch im Gepäck für Tamara Bayerl (Ausbildungsbetrieb Piri’s Hairdesign, Monheim), Tanja Kraut und Lisa Hänsel (beide Zeitlmann, Donauwörth). Lisa Hänsel durfte sich doppelt freuen, da sie auch als Innungsbeste vom Obermeister Willi Uhl ausgezeichnet wurde. Der stand anschließend selbst im Mittelpunkt. Vor fast 40 Jahren legte der Nördlinger seine Meisterprüfung ab. Genauer gesagt am 10. Dezember 1982. Und nachdem er nun das 60. Lebensjahr vollendet hat, durfte Kreishandwerksmeister Werner Luther ihm den Goldenen Meisterbrief überreichen. Er bedankte sich im Namen der Innung und der Handwerkskammer auch für die fast 40-jährige Mitarbeit von Willi Uhl, erst als Vertreter der Arbeitnehmer und stellvertretender Vorsitzender im Prüfungsausschuss, später als Vertreter der Arbeitgeber. Seit 1995 ist Uhl Teil des Innungsvorstands, von 1999 bis 2016 als stellvertretender Obermeister und seit 2016 als Obermeister der Friseurinnung. (pm)

Innungs-Obermeister Willi Uhl und Kreishandwerksmeister Werner Luther (von links) gratulierten Lisa Hänsel, Tamara Bayerl und Tanja Kraut zu ihren Staatspreisen für den besten Notendurchschnitt. Glückwünsche gab es auch von der Prüfungsvorsitzenden Birgit Janosch-Rod (vierte von links), Schulleiter Gerhard Weiß und Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth. Bild: Brigitte Bunk

Die Absolventen und ihre Ausbildungsbetriebe:

Winterprüfung 2020/2021: Muayyad Abdalaal (Merath, Dillingen); Abdul Karem Kirawan (Bayer, Lauingen); Alexandra-Scharlotte Oprea (Klier, Nördlingen).

Sommerprüfung 2021: Jasmina Berchtenbreiter, Selina Binder, Lisa Hänsel, Selina Hagner, Alina Köhn, Tanja Kraut, Svenja Lorke, Michelle Rusch, Siham Salaymeh (Zeitlmann, Donauwörth); Nicoleta Cercea (Winter, Donauwörth); Natalie Furchtner (Dunkl, Wertingen); Alina Gerhardt (Weibert, Nördlingen); Celina Gniadek (Rehm, Zöschlingsweiler); Maren Gottschlich (Emmelmann, Heidenheim); Sophia Günzel (Uhl, Lauingen); Jaqueline Igbinosa (Höllige, Donauwörth); Celine Karl (Kritsch, Wemding); Melina Kögler (Hofer, Treuchtlingen); Salome Lemmermeier (Baur, Oettingen); Antonia Christiane Löffler (Bayer, Lauingen); Evelyn Schmid; Trinity Sara Kim Schuster (Anton, Lauingen); Diana Tavre (Vita Hair, Aalen); Marie Volk (Albrecht, Gundelfingen).